Berlin | Die Schriftstellerin Lily Brett hat Bücher erst spät für sich entdeckt. In der aktuellen „Weltkunst“ sagte sie, dass in ihrem Elternhaus Literatur keine Rolle spielte: „Meine Eltern waren Flüchtlinge, die die Vernichtungslager der Nazis erlebt hatten, für sie stand das Überleben im Vordergrund. So entdeckte ich Bücher spät und hatte viel nachzuholen.“

Ihre Begeisterung für die Kunst entwickelte Brett erst über ihren Ehemann, den Maler David Rankin: „Mein Mann öffnete mir die Augen für die Kunst.“ Sie empfinde es als Geschenk, mit einem Maler zusammenzuleben, sagte Brett. „Es ist beeindruckend, David zuzusehen, wenn er malt. Er hört Musik und bewegt sich vor der Leinwand, als würde er tanzen.“ Sie hingegen sitze bei ihrer Arbeit „unbeweglich da, mit gerunzelter Stirn und verkrampften Schultern. Ich wünschte, ich könnte mich während des Schreibens bewegen wie David.“

Autor: dts | Foto: falcn/fotolia