Köln | „Loss mer Weihnachtsleeder singe“: Rund 40.000 Kölnerinnen und Kölner sangen gestern am frühen Abend im Rheinenergiestadion mit bekannten Kölner Musikern Weihnachtslieder.
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Wer sich gestern am Rheinenergiestadion den Hund Gassi führte, der dürfte sich gewundert haben. Die Tribünendächer rot angestrahlt und aus der Arena, aus der normalerweise die Schlachtrufe der Fußballfans schallen, drangen harmonische Töne, wie „Oh Du fröhliche…“, „Jungle Bells“ und „Halleluja“ nicht in der Version, des in diesem Jahr verstorbenen Leonard Cohen, sondern von Peter Brings intoniert und unterstützt vom Südkurvenchor.

Der trug zwar auch rut und wieß, aber in Form von Nikolausmützen mit Bömmel. Über die elektronischen Banden flimmerte nicht Waschmittelwerbung, sondern Textzeilen, etwa „Äppel, Nöss un Marzipan“ oder „Unser Bäumche“ als das Bläck Fööss-Trio Bömmel Lückerath, Kafi Biermann, der Ende Dezember mit dem Silvesterkonzert die Band verlässt und Ralph Gusovius im Mittelkreis des Stadions auftreten und singen. Die 40.000 Mitsinger, ausgestattet mit Textheft, sangen kräftig mit und das bei allen Liedern.

Stefan Knittler sang „Last Christmas“ auf Kölsch, Michael Kokott mit dem Südkurvenchor und den vielen Kindern im Stadion „In der Weihnachtsbäckerei“ und Janus Fröhlich holte die Flöte raus zu „Oh Du fröhliche“. Gemeinsam mit Henning Krautmacher sangen die beiden mit den 40.000 Stimmen „Gloria in excelsis Deo“ und zum Höhepunkt hin Wolfgang Niedecken den „Weihnachts-Blues“ und „Happy Xmas/War is over“, bevor zum Finale „Stille Nacht“ bei den vielen Besuchern zum Gänsehaut-Feeling führte.

Zum zweiten Mal fand der Event „Loss mer Weihnachtslieder singe“ im Rheinenergiestadion statt, eine Form des Miteinanders, der nicht in Köln erfunden wurde, aber erfolgreich adaptiert. Schließlich singen die Kölner bekanntlich sehr gerne. Der Südkurvenchor wurde von Michael Kokott, dem Leiter des Jugendchor St. Stephan dirigiert und setzte sich aus vielen Kölner Chören zusammen: Kinderchöre, Jugendchöre, Erwachsenenchöre, Gospelchöre, Frauen- und Männerchöre und Seniorenchöre.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder „Loss mer Weihnachtsleeder singe“ im Rheinenergiestadion geben und der Vorverkauf der Karten begann direkt im Anschluss an das diesjährige Großereignis.

Autor: Andi Goral