Köln | Linus kümmerte sich heute aufopferungsvoll um sein heißes Publikum. Immer wieder warf er Eiswürfel ins Publikum oder sprühte mit seiner Wasserpistole abkühlendes Nass in die Menge. Und das hilft ja bei der Abkühlung. Über 2.600 Fans genossen den heißen Sommerabend unter den Tanzbrunnen-Schirmen. Michael Junker aus Holzweiler gewann mit Songs von AC/DC und Bon Jovi.

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Jasmin Brieda aus Schwelm landete auf dem dritten Platz, den Linus mit den Worten „besser als ein Auffahrunfall“ kommentierte. Dabei hatte Brieda gut gesungen und eigentlich für einen Sommerabend im Recall genau das Lied mit der entsprechenden Leichtigkeit dabei: „This ist Life“ von Amy MacDonald und swingte das gut in den Abend. Aber die Kölner standen an diesem Abend nicht nur auf Eis-Cubes, sondern auf harten Sound, sogar mehr als auf einen wie Taylor Shore. Der konnte gut auf Joe Cocker und reichte stimmlich bei den Titeln „Unchain my heart“ und „Leave your hat on“ an das verstorbene Original heran. Aber keiner rockte den Tanzbrunnen so wie Michael Junker aus Holzweiler im Kreis Heinsberg. Dort wo die Braunkohle abgebaggert wird.

Junker setzte auf AC/DC und die waren ja erst vor kurzem am Rheinenergiestadion. Mit „Whole lotta Rosie“ sang sich Junker in den Recall und mit „You give love a bad name“ von Bon Jovi gewann er die Hochsommer-Talentprobe. Eigentlich sei er kein Fan von Gesangswettbewerben, verrät Junker nach dem Gewinn. Aber ein Freund habe ihm die Talentprobe empfohlen, er habe sie sich angesehen und fand es geil. Der 30-jährige nimmt seit rund drei Jahren Gesangsunterricht und ist Frontmann in zwei Metalbands. In der Kölner Band „Slamdown“ die sich dem Hardmetall verschrieben hat und „Diagnosis different“ die progressiven Metal spielt, der auch offen für andere Einflüsse, wie etwa dem Jazz ist. Junker studiert in Aachen Germanistik und katholische Theologie.

Autor: Andi Goral
Foto: Michael Junker beim Bad in der Menge