Köln | Im Rahmen des „Festivals der Internationalen Photoszene Köln 2014“ zeigt das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) unter dem Namen „FACADES“ eine Foto-Ausstellung zu europäischen Kathedralen, Kirchen und Klöstern von Markus Brunetti.

Fotostrecke: Eindrücke von „FACADES“ im MAKK >>

Zu sehen gibt es bis zum 14. Dezember 30 hyperreale Bilder, unter anderem vom Kölner Dom, den Münstern von Straßburg und Ulm oder der Kathedrale von Reims. Das Besondere: Die Bilder sind aus teilweise bis zu 2.500 Einzelaufnahmen zusammengesetze Kunstwerke, die dem Betrachter eine ungewöhnliche Tiefenschärfe bieten.

„Spaziergang in den Bildern“

„Man kann sich in den Bildern auf einen Spaziergang begeben“, so Brunetti, der seit einem Jahrzehnt durch Europa reist, um Fassaden großer Kirchengebäude – teilweise an mehreren Terminen – aufwendig abzufotografieren und zusammen mit seiner Partnerin aus den bis zu 2.500 Einzelaufnahmen ein großformatiges Gesamtkunstwerk herzustellen. Für sein ebenfalls ausgestelltes Bild vom Kölner Dom verwendete er rund 1.500 Einzelfotografien. Warum Kirchen? „Kirchen bilden im Abendland immer den zentralen Punkt in einer Stadt, an die höchste Qualität von Kunst und Handwerk einer jeweiligen Epoche zusammenkommen.“, erklärt der Künstler.

Auswahl von 30 Bildern – erstmals präsentiert

Die im MAKK gezeigte Auswahl von 30 großformatigen Bildern wird erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, Brunetti hat inzwischen Material für knapp 200 solcher hochdetailierten Kunstwerke. Für die Ausarbeitung eines der Bilder vergehen jedoch Wochen. So habe die Anfertigung des Kölner Dom-Bildes gut fünf Wochen in Anspruch genommen, so Brunetti. Täglich hätten er und seine Partnerin, die ihn bei der Arbeit unterstütze, rund 15 Stunden vor ihren Rechnern in dem Lastwagen verbracht, in dem der Künstler zu den Objekten reist, die er ablichten und in Szene setzen möchte.

In seinen Aufnahmen verlässt er die gewohnten fotografischen Perspektiven und entwickelt eine eigene Bildsprache, um ein idealisiertes Abbild der Kirchenfassaden zu schaffen. Die in zwei Formaten:  1,5 mal drei Meter sowie 1,20 Meter mal 1,80 Meter großen Fotografien sind mit dem von der Firma Epson entwickelten Digigraphie-Verfahren auf 305 Gramm starkes Papier gedruckt und passgenau in ein glasloses Rahmensystem der Firma e-Xhibit eingepasst worden. Was die Auswahl der Kameras anbelangt, habe er keine Präferenz, so Brunetti. „Sie sind nur Werkzeuge für das digitale Sammeln des Rohmaterials, ich benutze sie, wie der Maler einen Pinsel benutzt.“

[infobox]

Infobox:

Markus Brunetti / FACADES
Ausstellung im Rahmen des Festivals der Internationalen Photoszene Köln 2014
20. August bis 14. Dezember 2014
Museum für Angewandte Kunst Köln

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Begleitband (deutsch/englisch), Hardcover, 72 Seiten mit 34 Farbtafeln, der nur im Museum für 18 Euro erhältlich ist.

Wie bereits in den Vorjahren ist das MAKK auch 2014 eines von zwei Festivalzentren.

[/infobox]

Autor: Daniel Deininger
Foto: Markus Brunetti / FACADES zu sehen im MAKK vom 20. August bist 14. Dezember 2014.