Berlin | Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus legt in Deutschland weiter zu – auf den Intensivstationen der Krankenhäuser ist davon aber noch nicht viel zu spüren. Laut direkten Abfragen bei den 401 kreisfreien Städten und Landkreisen, die seit Anfang März täglich um 20 Uhr von der dts Nachrichtenagentur ausgewertet werden, wurden am Samstag zwar nur 572 Neuinfektionen registriert, die durchschnittliche Zahl an täglichen Neuinfektionen stieg aber dennoch von 822 am Vortag auf nunmehr 850 an, wobei stets das Mittel der letzten sieben Tage herangezogen wird. Dies ist der höchste Wert sei Mitte Mai.

Der 7-Tage-R-Wert, bei dem ebenfalls Wochentagseffekte keine Rolle spielen, stieg am Samstag wieder auf 1,15. Das bedeutet, im statistischen Durchschnitt steckt jeder Infizierte mehr als eine weitere Person an, langfristig führt dies zu einer explosionsartigen Ausbreitung. Die Werte weichen von denen des Robert-Koch-Instituts ab, das einen anderen Meldeweg auswertet und zudem diverse Schätzungen vornimmt – die Tendenz ist aber die gleiche. Die Zahl der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten sank hingegen am Samstag auf 229 und damit auf den niedrigsten Stand, seit alle Krankenhäuser die Zahlen melden müssen.

Gleich zu Beginn der Meldepflicht Mitte April waren fast 3.000 Corona-Intensivpatienten in deutschen Krankenhäusern, seitdem wurden kontinuierlich Betten frei. Über 9.000 Intensivbetten sind derzeit verfügbar, rund 21.000 mit anderen Patienten belegt.

Autor: dts