Berlin | Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat eine neue Doktorarbeit verfasst und darf sich nun offiziell Doktor der Philosophie nennen. Das berichtet die „Bild“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Guttenbergs Doktorvater, Prof. Richard A. Werner, dem der Ex-Minister im November 2018 seine neue Doktorarbeit vorlegte. Laut des „Bild“-Berichts schrieb Guttenberg eine „Analyse vom Wesen, Umfang und Bedeutung des Korrespondenzbankwesens und seiner Anwendung in historischen Präzedenzfällen und ausgewählten Fallstudien“.

Titel der Arbeit: „Agenten, Rechnungen und Korrespondeten im Wandel der Zeit“. Guttenberg erhielt seinen neuen akademischen Titel laut „Bild“ an der Fakultät für Wirtschaft, Recht und Kunst der Southampton Business School (Großbritannien). Seine komplett auf Englisch verfasste Arbeit (467 Seiten) reichte er laut Dokumenten unter dem Namen „Karl Buhl-Freiherr v.u.z. Guttenberg“ ein. Guttenbergs Vorgeschichte – die Plagiat-Affäre, die Aberkennung seines Doktortitels durch die Universität Bayreuth, sein Rücktritt als Minister 2011 – seien bekannt gewesen, erklärte Prof. De Montfort gegenüber „Bild“. „Natürlich wusste ich, wer mein Doktorand war.“

Zu Guttenberg habe sich bei der Universität von Southampton nach den gleichen Richtlinien und Anforderungen beworben, die auch für andere Kandidaten gelten. Guttenberg habe „bemerkenswerte, exzellent recherchierte Forschungsergebnisse zu einem wichtigen Thema abgeliefert“ und „erfolgreich über Jahre hinweg das Promotionsstudium und aufwendige Prüfungsverfahren gemeistert“. Er freue sich, „weiter mit ihm wissenschaftlich zusammenzuarbeiten“, so De Montfort.

Wie „Bild“ weiter berichtet, bedankte sich Guttenberg in der Widmung seiner Arbeit bei seiner Familie und bei „vertrauenswürdigen Freunden auf beiden Seiten des Atlantiks“, die „an mich und an die Werte glaubten, die mit der zweiten Chance einhergehen“. Er lobte deren „kompromisslose Freundschaft“.

Autor: dts