Gelsenkirchen | Die Piratenpartei NRW teilte mit, dass ihr Parteimitglied Nico Kern, Mitglied des Landtags NRW, bei einer als politischen Kundgebung angemeldeten Aktion von der Polizei in Gelsenkirchen in Gewahrsam genommen wurde. Die Polizei in Gelsenkirchen bestätigt die Ingewahrsamnahme und das nach Feststellung der Identität Kern wieder freigelassen wurde. Ob und wie es zu der Verhaftung kam, will die Polizei in Gelsenkirchen morgen erklären.

Vor dem Samstagsabendspiel verteilte Pirat Kern, nach Darstellung seiner Partei, vor der Veltins-Arena im Rahmen der Aktion „Zeigt her eure Fahnen“ des FC Schalke 04 Supportersclub e.V. Flugblätter. Inhalt der Flyer sei ein Protest für Grundrechte von Fußballfans und gegen Behördenwillkür im Stadion. Hintergrund der Protest-Aktion seien, so die Piraten, die jüngsten Polizeiübergriffe beim Championsleague Qualifikationsspiel von Schalke 04 gegen PAOK Thessaloniki, bei dem die Polizei einen Schalker Fanblock gestürmt hatte.

„Die Aktion war als politische Kundgebung ordnungsgemäß angemeldet, doch von unseren Absprachen wollten die Beamten dann heute plötzlich nichts mehr wissen“, berichtet Melanie Kalkowski, Spitzenkandidatin der NRW-Piraten. Auch ihr wurde vor Ort von den Behörden untersagt, wie ursprünglich vereinbart ein Banner zu führen. Streitpunkt so die Piraten sei auch der Ort gewesen an dem die Flyer verteilt wurden. Die Piraten sagen sie waren weit außerhalb des Bereichs in dem der Fußballclub Hausrecht habe. Dennoch hätten die Ordner des Vereins das Verteilen der Flyer untersagt und die Polizei gerufen.

Kern habe sich nach eigener Aussage auch der Aufforderung der von den Schalker Ordnern verständigten Polizei widersetzt, das Verteilen der Flyer einzustellen, nahmen die Beamten ihn in Gewahrsam. „Wir Piraten setzen uns seit jeher dafür ein, dass die Bürgerrechte der Fans auch innerhalb des Stadions gelten – doch dieser Vorfall heute zeigt deutlich, dass die Fanrechte bereits weit vor dem Stadion beschnitten werden. Hier ist Willkür im Spiel!“ sagt Kern.

Report-k.de wird morgen den Artikel um die Stellungnahme der Gelsenkirchener Polizei ergänzen, sofern diese eine abgeben wird.

Autor: Andi Goral