Berlin | Der SPD-Politiker Sebastian Edathy lebt weiterhin im Exil am Rande einer Stadt in Nordafrika. Er sei womöglich „strukturell generell ein Borderliner“, sagte er dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“, das ihn vor Ort interviewt hatte. Er sei wegen „massiver Morddrohungen“ aus Deutschland geflohen.

Edathy bekannte sich im SZ-Gespräch zu seiner moralischen Schuld, beklagt sich aber auch über „soziale Auslöschung“ und darüber, dass man ihn „noch kleiner als ein Atom“ habe machen wollen. Der Bezug der Filme mit nackten Kindern sei jedenfalls „unnötig und falsch“ gewesen. Edathy war im Februar 2014 von allen Ämtern zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft bekannt gemacht hatte, dass der Politiker Nacktbilder von Minderjährigen gekauft hatte.

Edathy waren, auch von der SPD, heftige Vorwürfe wegen „Kinderpornographie“ gemacht worden. Das Strafverfahren wurde aber dann später vor Gericht mangels ausreichender strafrechtliche Substanz eingestellt. Wie das „SZ Magazin“ berichtet, lebt Edathy in Nordafrika bescheiden und ohne ein laufendes Einkommen von Ersparnissen und kleinen Zuwendungen der Verwandtschaft.

Ihn plagten angesichts der Perspektivlosigkeit seines Lebens Selbstmordgedanken. Zumindest privat zeichneten sich aber neue Perspektiven ab: nachdem er kürzlich auf Facebook seine Verlobung bekannt gegeben hatte, nennt er nun Details darüber. Er will sich im Dezember in Deutschland offiziell verpartnern.

Sein Partner ist Hotelmanager in dem Land, in dem Edathy jetzt wohnt.

Autor: dts