Köln | Seit Dienstag ist die Bisonherde im Kölner Zoo um ein Weibchen gewachsen. Die Bisonkuh „Lakota“, was bei den nordamerikanischen Indianern so viel wie „Freundin“ bedeutet, ist drei Jahre alt und wurde der Zucht wegen aus dem Serengeti-Park Hodenhagen in den Kölner Zoo geholt. Insgesamt besteht die Bisonherde im Kölner Zoo nun aus vier Tieren, drei Kühen und einem Bullen.

„Lakota“ scheint sich schon in den ersten Tagen gut mit den anderen Bisons zu verstehen und hat direkt das Interesse des ebenfalls drei-jährigen Bullen „Cherokee“ geweckt, bemerkt Dr. Lydia Kolter, Kuratorin im Kölner Zoo. „Lakota“ und „Cherokee“ sind beide im geschlechtsreifen Alter und auch der August und September ist die Hauptpaarungszeit der Bisons. „Ob es jetzt so schnell klappt, wissen wir nicht. Aber sie haben jetzt ja genug Zeit sich kennenzulernen,“ so Kolter.

Der Amerikanische Bison

Der Bison ist in Nordamerika, von den Steppen Nordmexikos über die Prärie des mittleren Westens bis zu den Weiden entlang der alaskischen Flüsse, verbreitet. Ausgewachsene Bisons können bis zu einer Tonne schwer werden und gelten damit als die größten Landsäugetiere in Nordamerika.
Ursprünglich bildeten Bisons die Lebensgrundlage der nordamerikanischen Indianer, die die Tiere zum Eigenbedarf jagten, um das Fleisch zu essen und das Fell und die Sehnen zur Herstellung von Kleidung und Werkzeugen zu verwenden. Zwischen 1870 und 1876 wurden die Millionenbestände der Bisons jedoch, durch die Erschließung des Landes, auf wenige Tausend reduziert.
1905 starteten Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen, erklärt Kolter. Heute leben wieder rund eine halbe Million Bisons in Nordamerika, die meisten davon auf Farmen und nur rund 20.000 in freier Wildbahn. Im Mai 2016 wurde das Bison zum „Nationalen Säugetier“ der USA ernannt. Die Bestände sollen sich weiter vergrößern und „den Indianern ihre Tradition zurückgegeben werden,“ so Kolter.

Autor: Lisa Oster
Foto: Die Bisons „Lakota“ und „Cherokee“