Köln | Heute ist Welt-Orang-Utan-Tag. Der Kölner Zoo bietet aus diesem Grund an diesem Sonntag viele Extra-Aktionen rund um die bedrohten Menschenaffen mit dem zottelig-rotbraunen Fell.

Um 11 startet am Haupteingang die Führung „Orang-Utans und ihre nächsten Verwandten“. Um 14 und 15 Uhr finden im Urwaldhaus Tierpfleger-Sprechstunden statt, bei denen große und kleine Zoobesucher ihre Fragen zu Orang-Utans und anderen Affenarten loswerden können. Außerdem bauen Kölner Zoo und sein Kooperationspartner, die weltweit für den Schutz der Orang-Utans aktive Initiative „Borneo Orangutan Survival“ (BOS), vor dem Urwaldhaus eigene Infostände auf.

Im Einsatz ist auch „Tilda“. Die etwa 50-jährige Orang-Utan-Dame zeigt um 11, 14 und 15 Uhr in ihrem Gehege im Urwaldhaus, wie einfallsreich Menschenaffen beim Thema Futter sind. Erdnüsse, die in einer Box mit kleinen Löchern verstaut sind, fingert „Tilda“ mit einem vorher eigens von ihr dafür zurechtgekauten Stöckchen zielsicher heraus.

Die Weltnaturschutzbehörde IUCN hat die hochintelligenten Orang-Utans erst kürzlich auf ihrer Roten Liste als akut „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die Statusänderung basiert auf einer neuen Studie, laut der gerechnet ab 1950 bis zum Jahr 2025 82 Prozent der Borneo-Orang-Utans verschwunden sein werden. Hauptgrund ist die Lebensraumzerstörung durch den Menschen. Zwischen 1973 und 2010 wurden allein 56 Prozent der Regenwälder auf der indonesischen Insel Borneo zerstört. Heute erfolgt der Kahlschlag zumeist, um den wachsenden Hunger der Welt nach Palmöl zu stillen. Es wird als vermeintlich billiger Rohstoff in vielen Fertiggerichten und Pflegeprodukten verwendet.

Akteure wie die „Borneo Orangutan Survival“ (BOS) oder der Kölner Zoo starten Initiativen, um Lebensräume zu schützen und dadurch die Artenvielfalt zu erhalten. Die BOS unterhält zum Beispiel eigene Rettungsstationen auf Borneo, in denen Orang-Utan-Jungtiere, deren Mütter getötet wurden, aufgenommen und aufgezogen werden. Auch der Kölner Zoo unterstützt ein Auffangzentrum. Es liegt in den Bergen von Cikananga in West Java, Indonesien. Hier findet eine große Vielfalt von hilfebedürftigen Tieren ein neues Zuhause – von Orang-Utans über Reptilien bis hin zu bedrohten Vögeln

Autor: ib
Foto: Foto: Rolf Schlosser