Düsseldorf | Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) will eine neue Technik der Geschwindigkeitsüberwachung testen: die sogenannte Section Control. Dabei werden Autofahrer nicht mehr an einem einzigen Messpunkt geblitzt wie bei den herkömmlichen „Starenkästen“, sondern das System ermittelt ihre Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem längeren Streckenabschnitt: „Section Control wirkt und führt an gefährlichen Strecken nachweislich zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr“, sagte Jäger der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Er will sein Vorhaben bald im Landeskabinett vorstellen.

Die Teststrecke solle „so bald wie möglich“ eingerichtet werden – wo das sein wird, ist noch unklar. Infrage kämen „unfallträchtige Strecken, auf denen punktuelle Messungen bisher nicht zu einem deutlichen Unfallrückgang geführt haben“, so Jäger. Die auch Tempo-Abschnittskontrolle genannte Technik wird bereits in den Niederlanden, in Italien, Österreich und in der Schweiz eingesetzt.

In Österreich gingen die Unfallzahlen nach Behördenangaben seither auf zehn besonders unfallträchtigen Strecken um die Hälfte zurück. Eine Studie aus der Schweiz ermittelte für einen mit Section Control überwachten Abschnitt einen Rückgang der Tempoverstöße um bis zu 76 Prozent.

Autor: dts