Istanbul | Bei dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul sind mindestens 13 Ausländer ums Leben gekommen. Insgesamt seien mindestens 41 Menschen getötet worden, teilte das Büro des Istanbuler Gouverneurs am Mittwoch mit. 239 Menschen seien verletzt worden.

Die Nationalitäten der ausländischen Opfer wurden zunächst nicht genannt. Das Auswärtige Amt hatte am Dienstagabend erklärt, der Bundesregierung lägen bislang keine Informationen zu deutschen Opfern vor. Am Dienstag hatten drei Attentäter am Atatürk-Flughafen zunächst um sich geschossen und sich dann in die Luft gesprengt.

Zu dem Anschlag bekannte sich bisher niemand, die türkische Regierung verdächtigt die Terrormiliz „Islamischer Staat“.

Özdemir will mehr internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Terror

Nach den Anschlägen von Istanbul hat Grünen-Chef Cem Özdemir zu mehr internationaler Zusammenarbeit aufgerufen: „Im Kampf gegen Terrorismus, zumal den islamistischen, braucht es enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Dies gilt auch für Deutschland und die Türkei“, sagte Özdemir der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). Allerdings gehörten dabei auch unangenehme Themen auf die Tagesordnung: Wie könne es etwa sein, „dass im Polizeistaat Türkei ISIS aktiv Anhänger rekrutieren konnte und die Ein- und Ausreise nach Syrien für ISIS-Kämpfer kein Problem darstellte“, so Özdemir.

Zu klären sei auch, was an den Vorwürfen dran sei, dass die Türkei Waffen an islamistische Kämpfer in Syrien geliefert habe. Wer diese Fragen nicht anspreche und gegenüber der Türkei nicht darauf dränge, endlich ernst zu machen mit einer politischen Lösung der kurdischen Frage im Rahmen einer Demokratisierung der Türkei und einem entschiedenen Kampf gegen Islamisten ohne jede Hintertür, werde keinen Erfolg haben.

Auswärtiges Amt aktualisiert Reisehinweise für Türkei

Das Auswärtige Amt hat nach dem Anschlag am Istanbuler Atatürk-Flughafen die Reisehinweise für die Türkei aktualisiert: „Der Flughafen hat seit den frühen Morgenstunden des 29. Juni 2016 den Betrieb wieder aufgenommen. Es kann aber im Laufe des Tages noch zu erheblichen Verzögerungen oder vereinzelten Flugstreichungen kommen“, hieß es auf der Seite des Außenamtes. „Reisenden in Istanbul wird empfohlen, Kontakt mit ihrem Reiseveranstalter bzw. der Fluglinie aufzunehmen und die aktuelle Berichterstattung der Medien zu verfolgen.“

Generell sei landesweit weitere mit terroristischen Anschlägen, politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen zu rechnen. Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei werde zu erhöhter Vorsicht geraten. Dies gelte insbesondere auf öffentlichen Plätzen, auch vor touristischen Attraktionen und allgemein für Menschenansammlungen.

Bei dem Anschlag am Dienstag waren nach Angaben des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen und fast 150 verletzt worden. Zu dem Anschlag bekannte sich bisher niemand, die türkische Regierung verdächtigt die Terrormiliz „Islamischer Staat“.

— — —

Die Berichterstattung vom gestrigen Abend zu den Anschlägen in Istanbul finden Sie hier >

Stadt Köln legt Kondolenzbuch auf – Istanbul ist die Partnerstadt von Köln >

Autor: dts | Foto: tigristiara/shutterstock.com