Stockholm | Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an den US-Musiker Bob Dylan. Das teilte die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm mit. Er wird für seine „poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Gesangtradition“ ausgezeichnet.

Der Preis ist mit acht Millionen schwedischen Kronen, rund 830.000 Euro, dotiert. Der Preisträger ist nach den Statuten der Nobelstiftung dazu angehalten, falls möglich eine Vorlesung über seine Arbeit zu halten. Der Nobelpreis gilt als die höchste Auszeichnung in den berücksichtigten Disziplinen und wird jedes Jahr an Alfred Nobels Todestag, dem 10. Dezember, verliehen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Nobelpreis-Jury für die Entscheidung gelobt, den Literaturnobelpreis an den US-Musiker Bob Dylan zu verleihen: „Die Stockholmer Jury hat eine mutige Entscheidung getroffen, mit der sie auch in diesem Jahr wieder die Genregrenzen sprengt“, sagte Steinmeier am Donnerstag in Straßburg. „Sie ehrt einen der größten Musiker des 20. Jahrhunderts, der wie kein anderer Millionen Menschen auf der ganzen Welt mitgerissen und mit seinen Texten und ihren tiefen Wahrheiten direkt ihre Herzen erreicht hat.“

Gleichzeitig sprach der Außenminister sein Bedauern darüber aus, dass der italienische Literaturnobelpreisträger von 1997, Dario Fo, im Alter von 90 Jahren verstorben ist: „Mit Dario Fo verliert nicht nur Italien, sondern auch Europa und die ganze Welt einen großen Dramatiker und glänzenden Unterhalter, der das Theater immer als Ort gesellschaftlicher Auseinandersetzungen begriff und seine Stücke mitten ins pralle Leben platzierte, gerne außerhalb der engen, elitären Grenzen des Theatersaals.“

Autor: dts