Slawutitsch | In der Ukraine wird an die Atomkatastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren erinnert. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatten zahlreiche Menschen am Denkmal für die Opfer in der Stadt Slawutitsch in der Nähe des Unglücksortes Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Auch international wurde an die Opfer der Katastrophe erinnert.

Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte den Einsatz der damaligen Helfer. Das Unglück sei „eine ernste Lehre für die ganze Menschheit“, so Putin. Es habe bis heute schwere Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.

Am 26. April 1986 hatte es in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl eine Explosion ereignet. Große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt, weite Gebiete der damaligen Sowjetunion und Europas wurden verstrahlt. Die WHO hält insgesamt weltweit etwa 8.000 Todesopfer für gesichert, einige Forscher gehen von bis zu einer Million Opfer aus.

CDU-Wirtschaftsexperte: Deutsche Kernkraftwerke „absolut sicher“

Der CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs hält deutsche Kernkraftwerke für „absolut sicher“. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 30 Jahren hätten nicht nur Deutschland, sondern auch die Nachbarländer die „richtigen Konsequenzen“ gezogen und ihre Sicherheitsstandards erhöht, sagte Fuchs in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Er sehe daher nicht, dass Sicherheitsaspekte vernachlässigt worden seien.

Fakt sei auch, dass ein Unglück wie vor fünf Jahren im japanischen Fukushima in Deutschland nicht passieren könne. „Ursache von Fukushima war ein Tsunami“, betonte Fuchs. Das unterscheide das Unglück in Japan von dem in Tschernobyl, wo technische Fehler eine Katastrophe ausgelöst hätten.

Die Energiewende, die Deutschland vor fünf Jahren vollzogen habe, sei heute Realität – „ob man sie mag oder nicht“, so Fuchs. Er habe anerkennen müssen, dass es nach den Ereignissen in Japan eine deutliche parlamentarische Mehrheit für den Ausstieg aus der Kernenergie gab. Jetzt gehe es darum, dass Beste aus der Energiewende zu machen.

Problematisch sei, dass die erneuerbaren Energien zu volatil und damit nicht zuverlässig verfügbar seien. „Bis jetzt gibt es kaum Speicher und nicht ausreichend Netze. Insofern bringen Wind-oder Solarkraft nur partiell etwas“, erklärte Fuchs.

Autor: dts | Foto: DmitryBirin/shutterstock.com