Berlin | Françoise Barre-Sinoussi, Präsidentin der Internationalen Aids-Gesellschaft, hat zum Auftakt der Welt-Aidskonferenz in Melbourne die europäische Forschungspolitik kritisiert: „In Europa müssten mehr Mittel für die Aids-Forschung zur Verfügung gestellt werden“, sagte die französische Virologin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe).

Die Professorin vom Pariser Institut Pasteur, die für die Entdeckung des HI-Virus zusammen mit ihrem Landsmann Luc Montagnier im Jahr 2008 den Nobelpreis in Medizin erhielt, sagte gegenüber der Zeitung zudem, sie bedauere es, dass das HI-Virus nicht mehr auf der Agenda von „Horizont 2020“ stehe, dem EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, das von der Europäischen Kommission ausgeschrieben wird. Françoise Barre-Sinoussi ist mit der australischen Infektiologin Sharon Lewin Gastgeberin der 20. Welt-Aidskonferenz in Melbourne, die am Sonntag begann.

Autor: dts