Köln | Nach gut fünf Stunden hat es das Türkische League of Legends Team „Dark Passage“ geschafft: Sie haben sich auf der Gamescom 2014 für die Weltmeisterschaft in League of Legends qualifiziert.  Die fünf Spieler umarmen sich und schütteln dann unter dem Applaus der Menge dem Verlierer-Team die Hände. Im Herbst haben sie dann die Chance sich im koreanischen Seoul mit den besten Teams der Welt zu messen.

Als Stadion für den League of Legends World Championchip wird das Sangam Stadion in Seoul mit 67.000 Plätzen genutzt, in dem ursprünglich die Olympischen Spiele zu Gast waren. Zu gewinnen gibt es, neben dem riesigen „Beschwörer-Pokal“, ein Preisgeld von einer Million Dollar.

Das spornt auch die deutschen Spieler Adrian „Candy Panda“ Wübbelmann und Patrick „Nyph“ Funke. Sie spielen am heutigen Freitag mit ihren Teams um einen Platz bei den „Worlds“ in Korea. Eigens für den Wettkampf haben die Veranstalter ein Stadion mit rund 1.800 Sitzplätzen gebaut. Es ist in der Regel komplett gefüllt. Besucher müssen anstehen, um einen freien Platz zu ergattern.

Was sind E-Sports?

Doch was sind E-Sports eigentlich? Hier treten die Spieler per Computer gegeneinander an, messen Schnelligkeit und Geschick im Mehrspieler-Modus. Es gibt Ligen und ein Wettkampf-System wie im altmodisch analogen Sport. Je nach Computerspiel treten die Akteure einzeln oder im Team an. Übertragen werden die Spiele im Internet auf Streaming Plattformen wie Twitch, wo sie teilweise von mehreren hunderttausend Zuschauern verfolgt werden. In der im Frühling und Sommer wöchentlich übertragenen LCS (League of Legends Championchip Series) spielen acht Teams jede Woche zweimal. Und die Szene wird immer größer.

League of Legends: einer der größten Stände auf der Gamescom

Der League of Legends E-Sports Stand ist mit der Größte auf der Kölner Gamescom, Entwickler Riot Games hat für den Stand die halbe Halle 8 gemietet. Bei League of Legends kämpfen zwei Teams mit je fünf Spieler darum, das Hauptgebäude des Gegners zu zerstören. Vorher müssen sie auf drei Wegen kleinere Gebäude vernichten. Dabei steuern die Fünf Spieler einen der über 100 Helden aus der „isometrischen Perspektive“, also von leicht schräg oben. Der Grafikstil ist dabei eher comichaft.

E-Sport-Events: TV-Übertragungen in Korea

Dasselbe Spielprinzip hat Dota 2 von Valve. Auch hier schauen die Fans online die Turniere an, bei denen ihre Lieblings-Teams gegeneinander spielen. Einzelgänger sind beim Strategiespiel Starcraft 2 richtig. Hier tritt man alleine gegen einen Gegner an und baut eine Heimatbasis. Die Fans schauen sich das im Netz schon seit langem mit wachsender Begeisterung an. Sie hoffen, dass Süd-Korea so etwas wie ein Vorreiter für die ganze Welt wird. Dort werden E-Sport-Events im Fernsehen übertragen.

Autor: Kai Neubauer
Foto: E-Sports haben sich zu einem Massenphänomen entwickelt (Archivfoto: Gamer auf der Gamescom 2009)