Kuala Lumpur | Das thailändische Militär hat nach dem Verschwinden des Malaysia-Airlines-Fluges 370 nun die Daten von Radarstationen, die möglicherweise den verschollenen Flieger erfasst haben, veröffentlicht. Nach Angaben eines Sprechers der thailändischen Luftwaffe habe das Flugzeug eine Route hin zur Straße von Malakka verfolgt, wo malaysische Radarstationen das Flugzeug zuletzt geortet hatten. Unterdessen berichtet die maledivische Zeitung „Haveeru“ in ihrer Online-Ausgabe, dass die Maschine am Tag ihres Verschwindens von Bewohnern der Insel Kuda Huvadhoo im Dhaal-Atollvon angeblich tief fliegend gesichtet worden sein soll.

Das Schicksal von Flug MH370 ist weiterhin vollkommen unklar. Angehörige der aus China stammenden vermissten Passagiere haben sich mittlerweile organisiert: Es sei ein „Kommunikationskomitee“ gegründet worden, um die Gespräche mit Malaysia Airlines zu bündeln. Das Flugzeug war am 8. März vom internationalen Flughafen in Kuala Lumpur abgehoben und sollte ursprünglich in der chinesischen Hauptstadt Peking landen.

An Bord der Maschine befanden sich 12 Besatzungsmitglieder und 227 Passagiere aus 15 verschiedenen Nationen. 152 Passagiere hatten die chinesische Staatsbürgerschaft.

Allianz beginnt mit Zahlungen für Flug MH 370

Der Münchener Versicherer Allianz hat offenbar mit der Auszahlung der Versicherungssumme für Schäden an Flugzeug und Insassen des seit über elf Tagen verschwundenen Flugs MH 370 von Malaysia Airlines begonnen. Das bestätigte eine Konzern-Sprecherin dem „Handelsblatt“. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Europas größter Versicherer das Versicherungskonsortium für Malaysia Airlines anführt.

Die Boeing 777-200 der Malaysian Airlines mit der Flugnummer MH 370 war in der Nacht auf den 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, als sie plötzlich vom Radar verschwand. Die Allianz hat bestätigt, dass sie ein Konsortium aus verschiedenen Versicherern der Fluggesellschaft anführt. Welchen Anteil der gesamten Versicherungssumme die Allianz schultert, ist unklar.

In der Luftfahrtversicherung ist es dem „Handelsblatt“ zufolge üblich, dass die Versicherungssummen an Airline und Angehörige im Schadenfall schon früh ausgezahlt werden; oft enthalten die Policen Fristen, ab denen das Geld spätestens überwiesen werden muss. Die Ermittlungen zum Verschwinden des Flugzeugs konzentrieren sich inzwischen auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt oder Selbsttötung eines der Piloten. Für die Versicherer ist der Ausgang der Untersuchungen relevant: Grundsätzlich ist ein Flugzeug zwar sowohl gegen Schäden am Rumpf als auch an den Insassen versichert.

Terrorrisiken sind allerdings in der Regel nicht Bestandteil dieser Police und werden auf Wunsch der Fluggesellschaft optional abgeschlossen. Versicherer beteiligen sich unterdessen nach eigenen Angaben nicht aktiv an der Ursachenforschung. Man wolle sich da nicht einmischen und überlasse die Ermittlungen den zuständigen Behörden, sagten mehrere Vertreter von Versicherern, die als Konsortialpartner oder Rückversicherer an der Deckung von MH 370 beteiligt sind, dem „Handelsblatt“.

Inzwischen suchen 26 Länder nach der Boeing, das Suchgebiet reicht von der kasachischen Steppe über einen Halbkreis bis in den südlichen indischen Ozean.

Autor: dts