Erfurt | aktualisiert | Der Linken-Politiker Bodo Ramelow steht möglicherweise nicht mehr für eine erneute Wahl zum thüringischen Ministerpräsidenten zur Verfügung. Ramelow soll stattdessen die frühere thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) bei einem Treffen von Rot-Rot-Grün und CDU am Montagabend in Erfurt als Regierungschefin ins Gespräch gebracht haben, berichtet MDR Thüringen unter Berufung auf eigene Informationen. Lieberknecht hatte bereits von Oktober 2009 bis Dezember 2014 das Amt als Thüringens Ministerpräsidentin inne.

Bei der Ministerpräsidenten-Wahl im Thüringer Landtag am 5. Februar hatte die AfD-Fraktion ihren eigenen Kandidaten im dritten Wahlgang fallengelassen und zusammen mit der CDU dem FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich überraschend zur Mehrheit verholfen. Dieser hatte die Wahl angenommen und sich unmittelbar danach als Ministerpräsident vereidigen lassen. Am 8. Februar trat Kemmerich aber nach Druck aus der Bundespartei als Ministerpräsident zurück.

Zuvor hatte er bereits die Auflösung des Thüringer Landtages und Neuwahlen angekündigt.

Kipping begrüßt Ramelows Lieberknecht-Vorschlag

Linken-Chefin Katja Kipping hat den Vorschlag des bisherigen thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) begrüßt, seine Vorgängerin Christine Lieberknecht (CDU) vorübergehend ins Amt zu wählen, bis Neuwahlen stattfinden. „Das ist ein guter Vorschlag für eine technische Übergangslösung, um so schnell wie möglich zu Neuwahlen zu kommen“, sagte Kipping den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Dienstagsausgaben). Zudem seien Neuwahlen „der sauberste Weg, um das Dilemma zu lösen“, so die Linken-Politikerin weiter. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Ministerpräsident nach der Wahl wieder Bodo Ramelow heißt“, sagte Kipping. Auf jeden Fall müsse man „den Thüringern ein monatelanges Hickhack ersparen“.

Autor: dts