Köln | Henriette Reker ist die neue Oberbürgermeisterin von Köln und damit die erste Frau an der Spitze der Stadt. Sie ist parteilos, wurde aber von CDU, Grünen, FDP und Deine Freunde unterstützt. Sie hat in allen Stadtbezirken Ihren schärfsten Konkurrenten Jochen Ott geschlagen. Auch wenn die Wahlbeteiligung mittlerweile minimal über 40 Prozent liegt ist dies kein Grund zum Jubeln. Die Kurzanalyse zur Kölner Oberbürgermeisterwahl 2015.

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Ergebnisse ähneln stark der Ratswahl 2014

Henriette Reker liegt in allen Stadtbezirken vor Jochen Ott. Ihr bestes Ergebnis holte sie mit 63,24 Prozent in Lindenthal. Aber auch Rodenkirchen mit 59,53 Prozent ist ein klares Zeichen. Nur in Porz war es knapp, dort holte Jochen Ott 42,24 Prozent und Reker 43,08 Prozent. Vergleicht man die Ergebnisse der Kommunalwahl 2014 der SPD in den Stadtbezirken mit der aktuellen Oberbürgermeisterwahl, so ist es Jochen Ott gelungen in allen Stadtbezirken mehr Stimmen für die SPD zu holen, als die Partei bei der Ratswahl 2014. Dies zeigt aber auch, das ein Bewerber, in diesem Fall Jochen Ott von der SPD, gegen eine Kandidatin, die von einem breiten Bündnis getragen wird keine Chance hat, denn so summieren sich die Wählerstimmen. Henriette Reker ist es gelungen, bis auf die Stadtbezirke Porz und Kalk, die Stimmenzahl ihrer Unterstützer zu vermehren. Die Kölner Oberbürgermeisterwahl, obwohl eine Personenwahl, ist bei beiden Kandidaten, bis auf kleine Ausschläge im niedrigen einstelligen Bereich identisch mit der Ratswahl 2014.

Das vorläufige Endergebnis

Von den rund 809.000 Wahlberechtigten wählten bei der geringen Wahlbeteiligung rund 325.000 Menschen. Henriette Reker konnte 52,66 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Das sind 169.919 Stimmen. Jochen Ott holte 32,02 Prozent der Stimmen, das sind 103.341. Mark Beneke, die Partei erreichte 7,22 Prozent, Hendrik Rottmann 4,01 Prozent und damit mehr als seine Partei AfD bei der Kommunalwahl 2014 (3,6 Prozent), Marcel Hövelmann 2,82 Prozent, Neumeyer 0,78 Prozent und der Republikaner Krieger 0,49 Prozent.

Reker liegt auch bei den Stadtteilen vorne

Jochen Ott, SPD, konnte keinen einzigen Stadtbezirk von sich überzeugen. Bei den Stadtteilen holte Ott die Mehrheit in Blumenberg, Buchforst, Chorweiler, Eil, Elsdorf, Finkenberg, Gremberghoven, Grengel, Höhenberg, Humboldt/Gremberg, Kalk, Lind, Ostheim, Urbach, Vingst und Porz. Alle anderen Stadtteile gewann Henriette Reker. In Marienburg holte Reker 71,50 Prozent der Stimmen, in Bayenthal 61,85 Prozent und Lindenthal mit 66,54 Prozent.

Erschreckend: Die Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung liegt bei 40,28 Prozent. Das ist alles andere als ein Ruhmesblatt. Ganz besonders erschreckend ist die Wahlbeteiligung in Chorweiler, die zwar noch nie gut war, aber bei dieser Wahl bei 14,56 Prozent liegt. Die lag bei der Ratswahl 2014 immerhin noch bei 23,76 Prozent. Aber auch in Kalk sind nur 24,51 Prozent der Wähler zur Wahl gegangen, in Gremberghoven 23,43 Prozent, Finkenberg 22,94 Prozent und in Vingst 22,54 Prozent. 

Henriette Reker liegt nach dem Attentat derzeit im Krankenhaus. Die Stadt Köln teilte mit, dass Henriette Reker mittlerweile zweimal operiert wurde. In der Sendung Günther Jauch in der ARD, sagte Moderator Jauch, dass Henriette Reker im künstlichen Koma  liege.

Autor: Andi Goral