Köln | Die Grüne Fraktion in Rodenkirchen lehne die Beschlussvorlage der Verwaltung, die derzeitige Planung der im Rahmen der dritten Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn zu errichtenden P+R-Palette im Bereich des Verteilerkreises Köln-Süd, ab. Als Grund nennt die Grüne Fraktion on Rodenkirchen drei Gründe: die Planung sei veraltet, die Kosten seien zu hoch und der Standort sei zu innenstadtnah.

„Der Rat der Stadt Köln beauftragt die Verwaltung, die derzeitige Planung der im Rahmen der dritten Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn zu errichtenden P+R-Palette im Bereich des Verteilerkreises Köln-Süd nicht weiter zu verfolgen. Das für den Betrieb der dritten Baustufe erforderliche Bahnstromunterwerk ist gegebenenfalls an einem anderen Standort zu errichten“, so die Grüne Fraktion in Rodenkirchen. Folgende drei Gründe nennt die Grüne Fraktion in Rodenkirchen:

Planung sei veraltet

Die Planung dieses Standortes für eine P+R-Palette müsse neu aufgelegt werden, so die Grüne Fraktion. Moderne P+R-Konzepte seien Mobilstationen, wo der Umstieg vom Pkw, Bus oder Fahrrad auf die (Stadt-)Bahn möglich sei. Die jetzige Planung setze zu stark auf die Anfahrt mit dem privaten Pkw und zu wenig auf Car-Sharing. Auch die Fahrrad-Anbindung aus Rondorf, Immendorf oder Hahnwald sei derzeit miserabel, so die Rodenkircherner Grüne Fraktion. Beispiele für eine moderne Planung finden sich, so die Grünen, zum Beispiel im Handbuch Mobilstationen Nordrhein-Westfalen (NRW).

Kosten seien zu hoch

Die Kosten sein von ursprünglich angesetzten fünf Millionen Euro auf aktuell 14,3 Millionen Euro explodiert, sagen die Grünen. Auf Grund fehlender Fördermöglichkeiten würden sie den kommunalen Haushalt stark belasten. Bereits jetzt seien neue finanzielle Risiken in Verbindung mit dem Umbau der Bonner Straße im Zuge der dritten Baustufe erkennbar. Auch diese müssen komplett aus dem kommunalen Haushalt bestritten werden, so die Grüne Fraktion. Sabine Müller: „Es ist schlicht unverantwortlich, dann auch noch eine luxuriös ausgestattete P+R-Palette zu finanzieren. Das Geld sollte besser in die sofortige Planung und den zügigen Bau der Stadtbahn bis nach Meschenich gesteckt werden.“

Jeder der 540 Parkplätze würde, so die Grüne Fraktion in Rodenkirchen, 27.000 Euro kosten. Selbst wenn man die für andere Zwecke benötigten Kosten berücksichtige, sei der Subventionsbetrag pro Stellplatz noch immer deutlich über den üblichen Kosten für Parkpaletten – rund 10.000 Euro pro Stellplatz. Private PKW-Stellplätze könnten an einem alternativen Standort deutlich kostengünstiger errichtet werden, meinen die Grünen.

Standort sei zu innenstadtnah

P+R soll den motorisierten Verkehr an der Kölner Stadtgrenze abfangen. Demzufolge wäre ein bestens geeigneter Standort am Rand von Meschenich, und nicht innerhalb des Kölner Autobahnrings, sagen die Grünen. Da inzwischen absehbar sei, dass auch nach 2019 Finanzmittel für den weiteren Ausbau des ÖPNV in wachsende Städte wie Köln fließen werden, und da bereits sehr konkrete Planungen für neue Wohnungen in Rondorf Nord-West vorliege, sei eine Fortführung der Linie fünf in den nächsten Jahren nicht nur dringend erforderlich, sondern nun auch in den Bereich des Realisierbaren gerückt, so die Grünen. Manfred Giesen: „Jetzt sofort ist die konkrete Planung voranzutreiben, auch schon bevor eine Finanzierungszusage seitens des Landes und der Bundesregierung vorliegt“.

Autor: ib