Köln | Mehr Radstellplätze und eine bessere Ordnung des ruhenden Radverkehrs rund um den Hauptbahnhof fordert die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt. Deshalb soll die Verwaltung unter Einbeziehung der Deutschen Bahn (DB), der Radstation, des ADFC, der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und der politischen Gremien ein Konzept entwickeln, wie der ruhende Radverkehr im Umfeld des Hauptbahnhofs geordnet und die Infrastruktur zum Abstellen der Fahrräder verbessert werden kann.

„Eine Stadt, die auf die Vernetzung der Mobilitätsformen und den Ausbau des Radverkehrs setzt, muss auch über Optimierung der Radabstellmöglichkeiten im Umfeld des Hauptbahnhofs nachdenken. So fallen jedem, der sich im Umfeld des Hauptbahnhofs bewegt, Hunderte von Fahrrädern sofort ins Auge. In der Regel werden sie irgendwo in der Nähe der Eingangsbereiche abgestellt und dadurch leider oft zu Barrieren“, so Regina Börschel, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt.

1. Auf der Domseite des Hauptbahnhofs sollen fast gänzlich Stellplätze für Radfahrer fehlen. Entsprechend wild werden sie überall abgestellt.

2. Die Radstation auf der Seite des Breslauer Platzes, in der Räder sehr preisgünstig sicher geparkt werden können, sei von weitem kaum wahrnehmbar. Kein Schild weise am Breslauer Platz oder auf der Domseite auf die Radstation hin. Zudem liege sie in einem städtebaulich toten Winkel an der Unterführung Johannisstraße – mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen (Wildpinkelei, Uringestank, kein attraktives Entree etc. …). Anfahrende PKWs und Taxen verdecken den Eingangsbereich. In der Folge könne die Radstation ihr Potenzial als wichtiger Akteur im Zusammenspiel verschiedener Mobilitätsformen nur schwer ausschöpfen.

3. Im Bereich des Busbahnhofs wurden viele zusätzliche Radstellplätze geschaffen. Weil sie nicht überdacht seien und die hinteren Stellplätze aus der Perspektive der Radfahrer zu weit von den Eingängen des Hauptbahnhofs entfernt liegen, werden diese Stellplätze nur mäßig genutzt.

4. Auf der Südseite des Busbahnhofs befinden sich an einem Wartebereich für Linienbusse alte Unterstellmöglichkeiten, die zu keiner regulären Haltestelle gehören und damit ihre eigentliche Funktion als Wetterschutz für Fahrgäste verloren haben. Deshalb werden sie vor allem genutzt, um dort Fahrräder trocken zu parken. Radständer zum Befestigen der Räder fehlen jedoch.

5. In der Neuordnung des ruhenden Radverkehrs gehört auch die Einbeziehung der Bike-SharingAnbieter Call a bike (DB) und nextbike (KVB) und die Frage der Aufstellmöglichkeiten für ihre Räder.

„All diese Faktoren tragen zum täglichen Räderchaos rund um den Hauptbahnhof bei. Sie machen aber auch deutlich, dass der ruhende Radverkehr in den Planungen bislang mangelhaft berücksichtigt wurde. Deshalb wollen wir, dass sich die verschiedenen Akteure mit ihren Kompetenzen zusammensetzen, um gemeinsam Lösungen für eine Verbesserung der Infrastruktur für das Fahrradparken rund um den Hauptbahnhof zu entwickeln. Denn so, wie es jetzt ist, macht es keinen Sinn und ist es wenig attraktiv“, betont Börschel.

Autor: ib