Düsseldorf | Nordrhein-Westfalen (NRW) wolle in den nächsten sieben Jahren insgesamt 124 Millionen Euro in den Brand- und Katastrophenschutz investieren. So heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme vom Ministerium für Inneres und Kommunales NRW, Städtetag NRW, Landkreistag NRW und Städte- und Gemeindebund NRW. Darauf sollen sich Innenminister Ralf Jäger und die kommunalen Spitzenverbände verständigt haben. „Der Klimawandel wird zu mehr Stürmen, Starkregen und Hochwasser führen. Darauf bereiten wir uns vor“, so Jäger. „Für solche Ereignisse müssen geeignete Geräte und Ausrüstungen neu angeschafft werden“, erklärt Helmut Dedy, stellvertretende Geschäftsführer des Städtetages NRW und die Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein, Landkreistag NRW, und Dr. Bernd Jürgen Schneider, Städte- und Gemeindebund NRW.

Die modularen Konzepte für den Katastrophenschutz in NRW haben sich in vielen Einsätzen, zum Beispiel bei Chemieunfällen, der Versorgung vieler Verletzter oder dem Pfingststurm „Ela“ hervorragend bewährt.„Dieses hohe Niveau gilt es zu halten“, so Jäger. Die Katastrophenschutzbehörden müssen für Lagen mit großflächigem Stromausfall und speziellen Gefahren am Chemiestand NRW aber noch besser ausgerüstet werden. „Dieser Notwendigkeit kommt der Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen mit dem Investitionspaket nach und ist damit bundesweit vorbildlich“, so Dedy, Klein und Schneider.

Zwei neue Systeme

Ein Schwerpunkt des Investitionspakets seien deshalb zwei neuartige Systeme: Ein Multifunktionssystem, mit dem bei Naturereignissen Notstrom, Wärme und Licht erzeugt werden kann. Und ein Hochleistungswassersystem, mit dem große Wassermengen bei Hochwasserlagen oder Großbränden befördert werden können. In einem Pilotprojekt werde je ein Gerät zunächst in den fünf Regierungsbezirken Düsseldorf, Köln, Münster, Detmold und Arnsberg sowie beim Institut der Feuerwehr erproben. Bei Erfolg dieser Piloten sollen bedarfsgerecht weitere Geräte beschaffen werden. Minister Jäger und die kommunale Spitzenverbände betonten gemeinsam: „Jeder Cent des Invesitionspakets dient der Sicherheit der Menschen in NRW.“ Das Land kaufe außerdem 108 Löschfahrzeuge. Sie sollen bei atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren dazu dienen, Verletzte zu dekontaminieren und können zugleich im Brandschutz der Kommunen eingesetzt werden. Durch acht neue Löschbote werde der Brandschutz auf dem Rhein nachhaltig gestärkt.

Über 15 Millionen Euro fließen außerdem als Fördermittel an die Kommunen. Das Geld werde dazu genutzt, die Kommunen bei ihren Aufgaben zur Warnung der Bevölkerung zu unterstützen und ihre Leitstellen für den Digitalfunk aufzurüsten.

Autor: ib