Berlin | Der Parteienforscher Oskar Niedermayer sieht das Ergebnis der FDP bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin noch nicht als richtungweisend für deren Chancen bei der Bundestagswahl 2017: Die FDP habe zwar einen großen Erfolg in Berlin gefeiert, aber „der wirkliche Test für die FDP, der wird die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im nächsten Frühjahr sein, wo ja der FDP-Chef Lindner selbst zur Wahl steht“, sagte Niedermayer im „Deutschlandfunk“. Wenn sie da gut abschneide, habe sie große Chancen, wieder in den Bundestag einzuziehen. Zur AfD sagte der Politikwissenschaftler, er glaube, dass diese auf absehbare Zeit bleiben wird.

„Sie hat jetzt schon einen gewissen Grundstock an Wählern, die fest zu ihr halten, und sie gewinnt immer bei jeder Wahl eine ganze Menge von Protestwählern sowohl von bisherigen Nichtwählern als auch von allen anderen Parteien hinzu.“ Die Integration von Flüchtlingen und alles, was mit Islam und Terror zu tun hat, seien die großen Themen der AfD: Diese würden die Deutschen noch eine längere Zeit beschäftigen, so Niedermayer weiter. Dass die AfD Nichtwähler mobilisiert, sei gut für die Demokratie.

„Nun beteiligen sich die Wähler wieder stärker. Das heißt, sie nehmen wieder ihr demokratisches Recht stärker in Anspruch.“

Autor: dts