Köln | aktualisiert | Fidel Castro ist im Alter von 90 Jahren gestorben, dies teilte der Bruder des Revolutionsführers Raul mit. Der hatte nach 47-jähriger Präsidentschaft von Fidel im Jahr 2006 die Amtsgeschäfte übernommen.

Castro soll am 26. Juli 1926 im Osten Kubas geboren sein und bekämpfte den Diktator Fulgencio Batista, musste ins Exil, kehrte 1958 auf die Insel zurück und übernahm nach einem Guerillakampf im Jahr 1959 Havanna ein. Die Treibfeder des damals noch jungen Rechtsanwalts Fidel Castro richtete sich gegen soziale Ungerechtigkeit in seinem Land. Nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte in Havanna startete Castro einen Landreform und verstaatlichte Unternehmen, sehr zum Missfallen der USA, des mächtigen Nachbarn. Castro verbündete sich mit der Sowjetunion, die das Land lange Jahre unterstützte, bis der ehemalige Ostblock in sich zusammenfiel. Die Castro-Brüder betrieben anschließend eine marktwirtschaftliche Öffnung, die ihren Höhepunkt in der Reise von US-Präsident Barack Obama auf die Insel und mit der Aussöhnung mit den Vereinigten Staaten, fand. Fidel Castro stand bis zu letzt dieser neuen Freundschaft mit dem Erzfeind USA sehr skeptisch gegenüber.

Gorbatschow: Castro wird als „großer Politiker“ in Erinnerung bleiben

Michail Gorbatschow, der letzte Präsident der Sowjetunion, hat den verstorbenen langjährigen Staatschef von Kuba, Fidel Castro, als „großen Politiker“ gewürdigt. Er habe „in der Geschichte der Menschheit eine tiefe Spur“ hinterlassen. Weltweit äußerten sich Politiker zum Tode Castros: „Fidel Castro war ein freimütiger, bewährter und wahrer Freund für Russland“, schrieb der russische Präsident Putin in einem Telegramm.

Der französische Präsident Hollande bezeichnete Castro als „eine Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts“. Nach dem Tod Castros am Freitagabend ist eine neuntägige Staatstrauer ausgerufen worden. „Alle öffentlichen Aktivitäten und Veranstaltungen“, seien deshalb abgesagt worden.

Auch der mexikanische Präsident Nieto würdigte Castro: Dieser sei „ein Freund Mexikos gewesen“, der sich für „Respekt, Dialog und Solidarität“ eingesetzt habe. Castro hatte nach einer Revolution 1959 die Macht übernommen. Erst 2006 trat er zugunsten seines Bruders wegen einer schweren Erkrankung zurück.

Autor: Andi Goral | Foto: Rob Crandall/shutterstock.com
Foto: Das Foto zeigt Fidel Castro im Jahr 1989