Berlin | Die türkische Regierung hat angesichts der Berichte über eine Überwachung durch den Bundesnachrichtendienst (BND) den deutschen Botschafter zu einem Gespräch gebeten. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag mit. Die türkische Seite habe eine Aufklärung zu den Berichten verlangt.

Unterdessen hat der SPD-Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss, Christian Flisek, den Bundesnachrichtendienst (BND) verteidigt. „Die Türkei ist ein geopolitisch wichtiges Land, sie ist vor allen Dingen Nachbarstaat zum Irak und zu Syrien, zwei Topkrisenregionen, die uns derzeit beschäftigen, NATO-Partner und EU-Beitrittskandidat“, sagte Flisek im Interview mit dem „Deutschlandfunk“. Daher sollten „gewisse Informationen, die eben nicht in Zeitungen stehen“ durch den deutschen Geheimdienst erhoben werden dürfen.

„Es gibt einen qualitativen Unterschied in den Beziehungen Deutschlands zu den USA und Frankreich und zu den Beziehungen zur Türkei“, so Flisek weiter. Deshalb bestehe kein Widerspruch zur Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, „Ausspähen unter Freunden geht gar nicht“.

Autor: dts