Stuttgart | Der Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrats Baden-Württemberg, Ulrich Zeitel, hat die drastische Verteuerung des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 verteidigt. „Kostensteigerungen bei einem Großprojekt, das über einen Zeitraum von fast 20 Jahren geplant ist, sind zwar bedauerlich, aber dann zu rechtfertigen, wenn sie unter geänderten Rahmenbedingungen wie beispielsweise zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen oder ähnlichem erfolgen“, sagte das Mitglied im Präsidium des Wirtschaftsrates „Handelsblatt-Online“. „Ebenso können zeitliche Verzögerungen, die durch administrative Maßnahmen beispielsweise der neuen Landesregierung unter der Federführung des Bahnhofsgegner-Ministers Winfried Hermann oder des neuen Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn erfolgen oder angekündigt werden zu weiteren Kostensteigerungen führen.“

Diese Kosten seien dann aber „nicht dem Projekt, sondern der verhindernden Politik anzulasten“, betonte Zeitel. Der Wirtschaftsrat stehe nach wie vor hinter dem Projekt Stuttgart 21 und unterstütze den raschen und vollständigen Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs sowie der damit zusammenhängenden Schnellbahntrasse Wendlingen-Ulm bis nach München, sagte Zeitel weiter. Er gehe zudem davon aus, dass sich an der „prinzipiellen Notwendigkeit“ des Baus von Stuttgart 21 nichts geändert habe.

„Ein Land wie Baden-Württemberg braucht einen Bahnhof, der den infrastrukturellen Notwendigkeiten schneller und sicherer Zugverbindungen für Güter und Personen auch noch in den nächsten 50 Jahren Rechnung trägt“, sagte Zeitel und fügte hinzu: „Diese Einschätzung wird auch von der großen Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor getragen.“ Äußerungen weniger Einzelstimmen, insbesondere aus dem Lager der Grünen änderten daran nichts.

Autor: dts