Düsseldorf | Mit einem Gesetzentwurf zur Änderung des Schulgesetzes will die rot-grüne Landesregierung die Grundlage für die Eingliederung behinderter Kinder in Regelschulen schaffen. Der Entwurf wurde am Dienstag im Kabinett verabschiedet und im Anschluss den betroffenen Verbänden zur Einsicht zugeleitet, wie Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) heute mitteilte. Ziel sei es, dass schrittweise immer mehr Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinen Schulen unterrichtet werden.

Ab dem kommenden Schuljahr sollen behinderte Kinder zunächst einen Rechtsanspruch zum Besuch der Klassen 1 und 5 haben. Der Gang auf eine Regelschule soll aber nicht vorgeschrieben werden. „Die Eltern können abweichend hiervon die Förderschule wählen“, heißt es in dem Gesetzentwurf. Mit Fortbildungen sollen Lehrer auf die neuen Aufgaben vorbereitet werden.

Zur Zeit beträgt die Integrationsquote rund 20 Prozent. Während den Behindertenverbänden die sogenannte Inklusion nicht schnell genug geht, befürchten Kommunen Zusatzkosten in Millionenhöhe. Löhrmann erwarte in den kommenden Monaten eine „kritische Diskussion“. Das neue Schulgesetz soll im August 2013 in Kraft treten.

Autor: Christian Wolf/dapd