Düsseldorf | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Mitgefühl für den wegen Steuerhinterziehung verdächtigten Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß geäußert und neue Verhandlungen mit der Schweiz um ein Steuerabkommen noch vor der Bundestagswahl angeregt. Wenn er Hoeneß beim Champions-League-Finale in Wembley treffen sollte, werde er ihm sagen, dass „es mir persönlich leid tut, wie seine Leistungen und Verdienste überschattet sind“, sagte Steinbrück der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Da Hoeneß aber „wahrscheinlich Straftaten begangen“ habe, werde er behandelt wie jeder andere auch.

Der SPD-Politiker sprach sich dafür aus, das deutsch-schweizerische Steuerabkommen unter bestimmten Bedingungen so rasch wie möglich neu zu verhandeln. „Zunächst muss die Schweiz einem grundsätzlichen Informationsaustausch zustimmen, das ist Grundvoraussetzung.“ Außerdem müssten die Altfälle anders gehandhabt und Stiftungskonstruktionen verhindert werden.

„Ich bin dafür, unter den genannten Bedingungen ohne Zögern Verhandlungen mit der Schweiz aufzunehmen“, sagte Steinbrück.

Autor: dts