Berlin | Die Zahl der aus Deutschland stammenden Selbstmordattentäter, die im Irak und Syrien Anschläge verüben, steigt nach Erkenntnis der Bundesregierung an. Neben fünf als gesichert erachteten Fällen werden derzeit weitere drei bis vier geprüft, berichten übereinstimmend NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte dazu: „Wir wollen nicht, dass aus Deutschland der Tod in den Irak gebracht wird. Der Export von Terror ist unerträglich und muss unterbunden werden.“ Die meisten Selbstmordanschläge fanden in diesem Jahr im Irak statt, betroffen waren neben Bagdad vor allem die Kurden-Gebiete im Norden. Nach Einschätzung westlicher Geheimdienste setzt die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gezielt Männer aus Europa für Selbstmordattentate ein, auch aus propagandistischen Gründen.

Die Zahl der von Europäern verübten Anschläge soll sich seit Anfang März vervierfacht haben. „Sie werden gezielt angeworben und sind brutaler als die Araber“, so der Sprecher der irakischen Streitkräfte, General Kassem Atta. In Bagdad haben die Behörden einen mutmaßlichen IS-Funktionär verhaftet.

Der Mann gestand, im Juli einen deutschen Selbstmordattentäter zu einem Anschlag im Süden Bagdads gefahren zu haben, bei dem 54 Menschen starben.

Autor: dts