Köln | Vor dem Kölner SPD Büro demonstrierte heute die Antifa Köln. 30 Menschen, so die Angabe der Antifa, waren gekommen. Man demonstrierte gegen die bundesweite Mitbeteiligung der SPD an einer Flüchtlingspolitik, die als Antwort auf die jüngsten Todesfälle im Mittelmeer die Grenzkontrollen und die Jagd auf sog. „Schlepperbanden“ verschärfen möchte und damit für eine weitere Eskalation an Europas Außengrenzen Verantwortung trage, heißt es in einer Mitteilung der Antifa Köln.

Kevin Müller, Pressesprecher des Antifa AK Köln, teilt schriftlich mit: „Diese Operation ist reinster Aktionismus, es wird sich absolut gar nicht mit den Fluchtursachen auseinandergesetzt. Diese sind nicht bei sog. „Schleppern“, sondern in den neokolonialen, kapitalistischen Ausbeutungsverhältnissen Europas zu finden, die den Rest der Welt mit Armut und Krieg überziehen. Die traurige Ironie dabei ist: Menschen vor allem aus Afrika und dem Mittleren Osten, die den Wohlstand und die Vormachtstellung Europas durch ihre Arbeitskraft bzw. Kaufkraft überhaupt erst ermöglichen, werden abgeschossen, wenn sie hier an jenem Wohlstand beteiligt werden wollen. Wer es doch lebend hierhin schafft, muss sich den unmenschlichen Bedingungen für Asylrechtsuchende unterwerfen. Für beides – das Sterben außerhalb als auch das Elend innerhalb der Grenzen Europas – trägt die SPD Verantwortung.“

Autor: ag