Köln | Die Kölner Grünen hatten eine OB-Findungskommission. In einigen Medien wurde sie schon als Kandidatin der Grünen und der CDU gehandelt. Der Delegiertenrat hat ihr jetzt sein Votum gegeben. Die parteilose Henriette Reker wird sofern die Kreismitgliederversammlung nicht dagegen stimmt – wovon aber nicht auszugehen ist, da es derzeit keine Gegenkandidaten gibt – für die Grünen ins Rennen gehen.

Angebot an die Stadtgesellschaft

Die Spitzen von Partei und Ratsfraktion, Marlis Bredehorst und Hans Schwanitz bzw. Kirsten Jahn und Jörg Frank, teilen dazu schriftlich mit: „Für eine Unterstützung der unabhängigen Kandidatur der parteilosen Henriette Reker, die auf Vorschlag der grünen Ratsfraktion 2010 vom Rat zur Beigeordneten für Soziales, Integration und Umwelt gewählt wurde, werden die GRÜNEN mit anderen Parteien, Gruppierungen oder Ratsfraktionen keine politischen Bündnisse eingehen und mit ihnen auch keine Vereinbarungen oder Absprachen über zukünftige kommunalpolitische Maßnahmen, strukturelle oder personelle Entscheidungen im Falle eines Wahlerfolgs treffen. Die unabhängige Kandidatur von Henriette Reker ist vielmehr ein Angebot an alle demokratischen Kräfte in der Kölner Stadtgesellschaft.“

Allerdings verspricht man sich davon „wichtige grüne kommunalpolitische Ziele und Vorhaben umsetzen zu können“. Aus CDU Kreisen ist zu hören, dass man Reker unterstützen werde. Denn nur die Stimmen der Grünen Wähler und Sympathisanten, legt man das Ergebnis der Kommunalwahl vor einem Jahr zu Grunde, dürfte Reker nicht Oberbürgermeisterin werden. Es ist davon auszugehen, dass die SPD einen eigenen Kandidaten aufstellen wird. Parallel arbeiten SPD und Grüne derzeit daran ihre Koalitionsverhandlungen wieder aufzunehmen.

Autor: Andi Goral