Köln | Ein Kölner Verlag hat heute über seine Medien zur Oberbürgermeisterwahl 2015 spekuliert und Henriette Reker, aktuell Sozialdezernentin, zur gemeinsamen Kandidatin von CDU und Kölner Grünen gekürt. Zudem hat man Farbspielereien betrieben und intensiv gerechnet, welche politischen Konstellationen im Kölner Stadtrat nach der OB-Wahl 2015 denkbar wären. Jetzt dementiert die Spitze der Kölner Grünen Marlis Bredehorst und Hans Schwanitz, dass man gemeinsam mit den großen Volksparteien einen Kandidaten aufstellen werde.

Die politische Lage im Kölner Stadtrat

SPD und Grüne haben derzeit mit der Stimme von Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Stimme Mehrheit. Das war vor der Kommunalwahl 2014 so und ist es auch danach geblieben. In der Rückblende muss man beachten, dass bei der Kommunalwahl 2009 Oberbürgermeister Jürgen Roters sich gegen seinen damaligen Gegenkandidaten Peter Kurth nur durchsetzen konnte, weil ihn die Grünen damals unterstützten. Roters war, weil die Kölner Grünen damals unbedingt eine Wiederwahl des CDU-Mannes Fritz Schramma verhindern wollten, als gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen aufgestellt worden. Schramma hatte damals allerdings seine Kandidatur zurückgezogen.

Kein gemeinsamer Kandidat, weder mit CDU noch mit SPD

Heute ließen die beiden Parteivorsitzenden Marlis Bredehorst und Hans Schwanitz verlauten: „Wir werden weder einen SPD-Kandidaten unterstützen, noch eine gemeinsame Kandidatur mit der CDU realisieren.“ Man werden mit einem eigenen Personalvorschlag antreten, so heißt es aus der grünen Parteizentrale am Ebertplatz und weiter „Die achtköpfige Findungskommission, die die GRÜNEN für die Suche nach geeigneten Kandidat*innen eingesetzt hatte, wird ihre Ergebnisse zunächst dem Parteivorstand und der Parteibasis präsentieren. Wir werden in diesen Gremien angemessen diskutieren, wer zur Oberbürgermeisterwahl antritt, und hier die letztendliche Entscheidung fällen. Das werde Anfang des Jahres geschehen.“

Keine Absprachen

Gerüchte, es gäbe bereits Bündnisse mit der CDU und entsprechende Zusagen für eine schwarz-grüne Zusammenarbeit im Rat der Stadt Köln oder gar Absprachen über Preise für irgendwen weisen die Kölner Grünen zurück. „Unsere Partei hat sich dazu klar geäußert: In einer Mitgliederversammlung wurde die Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit der SPD beschlossen. Daran halten wir fest“, erklären Marlis Bredehorst und Hans Schwanitz.

Autor: Andi Goral
Foto: Ein Kölner Medienhaus brachte Sozialdezernentin Reker als gemeinsame OB-Kandidatin von Kölner Grünen und CDU ins Gespräch. Die Kölner Grünen dementierten diese Gedankenspiele.