Köln | Die Fraktion die Linke, die Freien Wähler Köln und die Gruppe Deine Freunde fordern eine Stilllegung der Baustelle für die Hubschrauberstation auf dem Kalkberg und gehen noch weiter: Die Baustelle soll aufgegeben werden.

Andreas Henseler, Ratsmitglied der Freien Wähler, dazu: „Inzwischen hat die Verwaltung – aber auch der Rat – in der leidigen Angelegenheit Kalkberg-Desaster, jegliche Glaubwürdigkeit verspielt. Nur mit der Rückkehr zu transparentem Handeln kann diese wieder hergestellt werden. Ein erster Schritt dazu wäre die breite Zustimmung zum modifizierten Ratsantrag der Wählergemeinschaften, dem inzwischen auch die Fraktion „Die Linke“ beigetreten ist.“

Bereits in der letzten Sitzung des Rates am 12. November hatten Freie Wähler und Deine Freunde einen Dringlichkeitsantrag eingebracht. Sie kritisieren jetzt, dass der Rat nicht über diesen diskutiert habe, sondern über die Verlagerung des Standortes Kreuzblume. Kritik übt man vor allem an dem Aktionismus zum Abtrag der Kuppe durch die städtische Verwaltung, der 1,3 Millionen Euro kosten soll. Man bringt dazu die Erkenntnisse des Gutachtens von Roger Grün vor, der in seinem Zwischen gutachten vom 27. November davon spricht, dass das großflächige Abrutschen ganzer Böschungen nicht sehr wahrscheinlich sei. Geht es nach den Antragstellern soll unverzüglich mit der Planung und Berechnung von Alternativstandorten begonnen werden und diese dem Rat vorgestellt werden. Auch solle der Gutachter feststellen, ob Aufbauten auf dem Kalkberg verwendet werden können, um sie anderweitig zu nutzen, etwa für die Freizeitgestaltung der Bevölkerung.

Die Antragsteller wollen aus den Abläufen am Kalkberg auch lernen. So sollen in Zukunft keine größeren städtischen und stadtnahen Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von über fünf Millionen Euro mehr ohne die städtische Bauverwaltung durchgeführt werden. Zudem will man eine genaue Analyse des Scheiterns des Projektes Hubschrauberbetriebsstation durch eine Arbeitsgruppe aus internen und externen Fachleuten. Diese Analyse solle dem Rat bis Sommer 2016 vorgelegt werden, damit der Rat Konsequenzen für künftige Großbaustellen daraus ziehen könne.

Hintergrund: Nahmen Verwaltung und Kontrollorgane frühzeitige Warnungen und Probleme am Kalkberg nicht ernst genug?

Autor: ag