Köln | Jochen Ott, Oberbürgermeisterkandidat der SPD in Köln, mischt sich in die Debatte um den zukünftigen Standort des Kölner Großmarktes ein und schlägt eine regionale Kooperation mit Wesseling vor. Dort gebe es ein Grundstück mit direkter Anbindung an die Autobahn A 555.

Ott sieht nach der Beteiligung der Bürger vor Ort beim bislang präferierten Standort für den Kölner Groß- und Frischemarkt in Marsdorf viele Fragen offen, die bislang nicht beantwortet seien. Unter anderem auch Fragen, inwiefern ein solcher Markt überhaupt noch sinnvoll sei. Auch bei der Verkehrsanbindung, aber auch Finanzierung gebe es eine Menge offener Fragen, so Ott. Nun habe auch die Interessensgemeinschaft Großmarkt in der alten Markthalle im Kölner Süden eine urbane Markthalle, die allen offen stehe vorgeschlagen. Diese würde dann mitten in der neu geplanten Parkstadt Süd liegen. Eine Idee, die Ott charmant findet für Endverbraucher und die er sich auch als solches vorstellen kann, aber auch Bedenken gegen eine weitere Nutzung als verkleinerter Großmarkt vorträgt.

Denn auf einem Großmarkt werde vor allem Nachts gearbeitet. Das bedeute auch Zuliefer- und Abholerverkehre in nicht unbeträchtlichem Maß. Und ob das den Bewohnern von Bayenthal und der zukünftigen Parkstadt Süd gefalle, zieht Ott in Zweifel. Ott hat sich mit SPD Vertretern in der Region ausgetauscht und schlägt nun ein Grundstück in Wesseling gegenüber des Business Park Eichholz an der L 190, Urfelder Straße, vor. Dies gehöre einem Privatmann und umfasse 248.000 Quadratmeter. Die Urfelder Straße verfügt über einen Autobahnanschluss an die A 555 Wesseling 5a. Derzeit sei das Grundstück im Landschaftsplan erfasst und es gebe keinen Bebauungsplan. Der Rat der Stadt Wesseling müsste dazu eine entsprechende Bauleitplanung aufstellen.

Bei der Finanzierung ist Ott derzeit noch völlig offen. Er könne sich einen privaten Betreiber vorstellen, aber auch eine Finanzierung durch die öffentliche Hand, in dem Fall durch beide Gemeinden. Die sollten sich dann auch die Gewerbesteuer teilen. Wie und nach welchem Schlüssel müssten Gespräche mit der Kommune Wesseling ergeben. Der Großmarkt sei für die Stadt Köln und ihre Planung bis 2020 ein zentrales Projekt, so Ott. Dabei ist Ott der Idee eines Marktes für Verbraucher in der alten Halle des Großmarktes sehr zugetan und kann sich eine Zweiteilung vorstellen. Ott glaubt, dass eine Stadt wie Köln einen Großmarkt benötige. Wenn er Oberbürgermeister werde, werde er das Projekt mit Verve voranbringen, so Ott.

Autor: Andi Goral
Foto: Jochen Ott, SPD, stellt sich am 13. September 2015 zur Wahl um das Amt des Oberbürgermeisters