Köln | Der SPD Oberbürgermeisterkandidat Jochen Ott will sich für eine gute Ernährung in Köln einsetzen. Dies erklärte er heute. Dabei sieht Ott vielfältige Anknüpfungspunkte, von der Kantine, über die Schul- und Kita-Verpflegung bis zum Wochenmarkt. Stark macht sich Ott für die Initiative „Taste of Heimat“ und deren Forderung nach einem Ernährungsrat für Köln und einem Konzept für gesunde Ernährung in der größten Stadt NRW´s.

Der Ernährungsrat sei keine neue Idee, so Ott. Kurz nach dem Krieg, in der Zeit, als es schwierig gewesen sei die Menschen zu versorgen, habe Theo Burauen, SPD, für einen Ernährungsausschuss gesorgt. Der Ernährungsrat, wäre ein Revival allerdings auf einer anderen Ebene. Ott sieht den Ernährungsrat mehr als eine Art Beirat, der die städtischen Organisationen schlau macht. Und nicht nur eine, sondern im gesamten Querschnitt. Etwa der Stadtdirektor, der für die städtischen Mitarbeiter für ein gesundes Mittagessen stehe, das Schulamt, das für die Verpflegung an den Schulen und Kindertagesstätten zuständig sei, das Wirtschaftsdezernat zuständig für die Gastronomie oder das Umweltamt für die Bewirtschaftung von Brachflächen und Urban Gardening.

Ott will die Akteure stärker vernetzen und eigentlich ganz undogmatisch neue Wege gehen. Sichtbar macht er das an Beispielen die bereits in der Stadt gelebt würden. Er nennt die TÜV Kantine, die ja sogar einen Sternekoch hat und bereits eine Kooperation mit einer Einrichtung des offenen Ganztags lebt, oder ein Gastronom in Grengel der dies ebenfalls mache. Auch die Kantinen der Polizei und der Steb seien bereits für die Nachbarschaft geöffnet. Prima findet Ott auch die Idee einer Veedelskantine auf dem Heliosgelände.

Es geht Ott aber vor allem auch um die Qualität das Essens. Schließlich würden durch das Ausrollen des offenen Ganztags immer mehr Menschen und vor allem auch Kinder nicht mehr zu Hause essen, sondern eben in der Schule oder im Kindergarten. Dort ist das Essen aber oft durch die Art der Zubereitung, lange Transportwege zwischen Caterer und Endverbraucher alles andere als frisch und lecker. Ott erwartet hier auch wieder einen Diskussion zwischen Eltern, Schule und Stadt nach den Sommerferien. Hier will Ott mit dem Ernährungsrat, der sich aus verschiedenen Initiativen zusammensetzen und zum ersten Mal im Herbst tagen soll, mehr Synergien herstellen. Warum das Essen nicht in der Nachbarschaft durch eine Kantine oder durch einen Gastronomen, der dadurch die Möglichkeit für Zusatzerlöse hat, organisieren? Damit gebe es keine langen Wege merh und das Essen käme frischer auf den Tisch der Kinder. Die würden das lieber essen, die Eltern wären zufriedener. Ott ist sich sicher, es fehlt hier nur an Organisation und die will er verbessern.

Dies gelte aber auch für das Urban Gardening oder den stärkeren Einsatz heimischer und regionaler Produkte für die Ernährung. Auch hier soll mehr Wert auf regionale Anbieter gelegt werden und diese besser mit bestehenden Angeboten vernetzt werden. Dies gelte auch für die Kölner Wochenmärkte. Köln, so Ott, habe damit eine Vorreiterrolle, die es einnehmen könne. Und es würde die Stadt zunächst kein Geld kosten, sondern nur organisiert werden müssen. Als Partner für den Ernährungsrat sieht Ott aber nicht nur den Verein Taste of Heimat, sondern auch die vielen Ehrenfelder Initiativen oder Initiativen aus dem Bereich Food Sharing.

Autor: Andi Goral
Foto: OB Kandidat Jochen Ott heute zum Thema Ernährung