Köln | Am 18.10.2015 können die Kölner ihren Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin wählen. Report-K stellte allen Kandidaten Fragen: Bisher beantworteten diese nicht alle Kandidaten. Marcel Hövelmann, ein unabhängiger Kandidat hat geantwortet und spricht darüber, warum er keine Wahlplakate mag, wie er als Oberbürgermeister mit dem gewählten Stadtrat zusammenarbeiten würde und die 10 wichtigsten Punkte die er als Oberbürgermeister umsetzen möchte.

report-K: Bitte stellen Sie sich als Kölner und Mensch vor?
Marcel Hövelmann: Seit 20 Jahren lebe ich in Köln. Nach meinem Geographie-Studium habe ich mich sowohl beruflich als auch ehrenamtlich vor allem in den Bereichen Mobilität, (Umwelt)Bildung und Naturschutz engagiert. Als Ausgleich mag ich es Darts zu spielen oder in und um Köln zu wandern oder Rad zu fahren.

Welcher Partei gehören Sie an, oder welcher politischen Richtung fühlen Sie sich verpflichtet?
Ich bin und war stets parteilos und unabhängig. Verpflichtet fühle ich mich keiner politischen Richtung, sondern nur guten Ideen und als Empfänger einer mehrheitlichen bürgerlichen Meinung.

Der berühmte Elevator Pitch: Warum wollen Sie Kölner Oberbürgermeister werden?
Ich bin der festen Überzeugung, dass meine konkrete Vorstellung eines lebenswerten Kölns die beste Wahl für die kommenden Kölner Jahre darstellt.

Was befähigt Sie Kölner Oberbürgermeister zu werden?
Der absolute Wille, ein lebenswertes und soziales Köln für Alle zu entwickeln.

Als Kölner Oberbürgermeister sind Sie oberster Dienstherr von 17.000 Mitarbeitern. Über welche Führungserfahrungen verfügen Sie?
Ich sehe es als meine Stärke an, als OB-Kandidat „ohne persönliche oder parteiliche Verquickungen und Vorgeschichte“ innovative und neue Ideen, Ansätze und Denkweisen in der Stadtverwaltung umzusetzen.

Die 10 wichtigsten Punkte die Sie als Oberbürgermeister angehen werden und umsetzen werden:
1) Sukzessive Umgestaltung des Straßenraums in eine gleichberechtigte Nutzung aller Verkehrsmittel vom Fußgänger über den Rad- bis zum Autofahrer
2) Deutliche Erhöhung von sozial gefördertem Wohnraum
3) Förderung des sozialen Zusammenlebens in den Veedeln und Stadtbezirken durch Auf- und Ausbau eines dezentrale Veedelsmanagement
4) Infrastrukturelle und organisatorische Mängel bei Kitas und Schulen beheben
5) Erstellung und Umsetzung eines Kölner Flüchtlingskonzepts auf Grundlage der Empfehlungen des Kölner Flüchtlingsrats
6) Zügige Umsetzung des derzeit in der Erarbeitung befindlichen Konzepts einer Bürgerbeteiligung
7) Ausweitung der Kompetenzen der Stadtbezirke
8) Zügige Erarbeitung und Umsetzung des Konzepts „Köln mobil 2025“
9) Erhalt aller Kölner Grünflächen und Umsetzung der „Essbaren Stadt“ als kölnweite urbane und öffentliche Gartenprojekte
10) Alle anderen konkreten 127 Maßnahmen meiner OB-Agenda angehen

Nennen Sie uns bitte noch drei Veranstaltungen bis 18.10.2015, wo man Sie als Wähler persönlich kennenlernen kann:
Als unabhängiger Kandidat nehme ich Termine sehr flexibel auf BürgerInnenwunsch wahr. Diese werden stets über https://www.facebook.com/deinOBfuerKoeln/events kommuniziert.

Wie würden Sie als parteiloser Kandidat mit den Fraktionen, Gruppen und Einzelmandatsträgern im Kölner Rat zusammen arbeiten?
Es ist entspricht meinem Verständnis, dass ich mit allen demokratischen Fraktionen, Gruppen und Einzelmandatsträgern des Kölner Rats konstruktiv und produktiv zusammen arbeiten würde, da es nach meiner Erfahrung auch sehr gute Ideen – mal mehr, mal weniger – in den demokratischen Parteien gibt.

Waren Sie schon einmal in einer Kölner Ratssitzung oder Sitzung eines Ausschusses?
Regelmäßig habe ich in den vergangenen Jahren Ratssitzungen live oder per Online-Stream verfolgt. Live gilt dies auch für Ausschusssitzungen. Ferner verfolge ich digital intensiv das Ratsinformationssystem.

Auf Ihrer Internetseite und Ihrem Blog beklagen Sie, dass Sie nicht auf Podien und Diskussionen eingeladen werden. Als wie fair empfinden Sie den Wahlkampf?
Es ist kein „beklagen“, sondern ein „feststellen“. In meinen Augen ist es aber schon sehr stark verwunderlich, wie viele Kölner Organisationen, Verbände und auch Presse eine Bewertung der Wahlchance aufgrund rein parteipolitischer Unterstützung vornehmen und auch diesen i.d.R. 2 KandidatInnen eine Darstellung ermöglichen und alle 5 weiteren KandidatInnen übergehen. Den Grad der „Fairness“ und vor allem des „demokratischen Verständnis“ muss auf dieser Grundlage jeder für sich selber beurteilen.

Sie verzichten auf Wahlplakate, warum?
Wahlplakate haben mich schon immer „genervt“. Ausnahmslos inhaltlsleere Aussagen mit dem anbiedernden lächelnden Konterfei des/der KandidatIn XY. Das brauche und will ich nicht! Dies wird dann noch gepaart mit dem Umstand, dass viele Wahlplakate im Laufe der Wochen ihren ursprünglichen „Aufhängplatz“ verlassen und dadurch vor allem Fuß- und Radwege räumlich minimieren und blockieren.

Herr Hövelmann, vielen Dank für die Antworten.

Autor: Andi Goral