Köln | Heute um 24 Uhr endet die Amtszeit von Oberbürgermeister Jürgen Roters. Der verabschiedete sich vom Stadtvorstand, seinen Mitarbeitern und von der Öffentlichkeit mit einer letzten Pressekonferenz im Hansasaal des Kölner Rathauses. Bei der Abschiedsfeier mit seinen Mitarbeitern traten die Künstler von „Arsch huh“ auf und Roters sprach von dem Höhepunkt seiner Amtszeit.

Eigentlich habe er sich mit einem offenen Rathaus von den Kölnerinnen und Kölnern verabschieden wollen, so Roters, aber die verschobene Wahl und die Stimmungslage in der Bevölkerung haben ihn davon Abstand nehmen lassen. So fiel die Feier etwas kleiner aus, obwohl: OB Roters sang mit Niedecken, Peter Brings, Zeltinger und den Höhnern den „Arsch huh“ Mottosong und die kölsche Integrationshymne. Er habe Tränen in den Augen gehabt und dies als nicht selbstverständliche Anerkennung empfunden.

7.000 repräsentative Termine habe er in seinen 2.190 Amtstagen wahrgenommen und 1.600 Reden gehalten. Die Reden seien immer eine Herausforderung gewesen, auch wenn man mit der Zeit routinierter werde, so Roters. Jedes Mal müsse es gelingen die Menschen in unterschiedlichen Situationen anzusprechen. Mit der Zeit und steigendem Hintergrundwissen gelinge dies aber immer besser, so Roters. Einem Redetermin werde er nicht nachweinen, dass sei die Prinzenproklamation: „Je mehr man darüber nachdenkt, umso blockierter ist man.“ Aber seine letzte Prinzenproklamation habe ihn versöhnt, denn er habe gesehen, dass auch der Kardinal nervös gewesen sei.

Roters sieht die Entwicklung der Stadt positiv, auch wenn es immer wieder Rückschläge gebe, wie die Verschiebung des Eröffnungstermines der Oper, die Verschiebung der Wahl oder dem Mordanschlag auf Henriette Reker. Die Stadt wachse und die Geburtenrate steige, eine positive Tendenz. Das Schul- und Bildungssystem sieht Roters auf einem guten Weg, wie auch die Kitabetreuung. Auch bei der Stadtentwicklung schreite die Stadt voran. Als Beispiele nannte Roters den Vorgebirkspark, die Parkstadt Süd, die Klostergärten, das Waldbadviertel, den ehemaligen Millionenacker oder das Gerling Quartier.

Die Via Culturalis, das neue Domumfeld, die neue Mitte, die Archäologische Zone seien die nächsten Meilensteine für Köln, so Roters. Er gehe jetzt einen Schritt zurück in die zweite Reihe und freue sich auf die neue Freiheit, so Roters und habe kein Problem damit nicht mehr in der ersten Reihe zu sitzen. Er werde auch seiner Nachfolgerin Henriette Reker keine klugen oder superklugen Ratschläge geben. Es sei alles gut geregelt, so Roters.

Autor: Andi Goral
Foto: Sehr entspannt wirkte Jürgen Roters an seinem letzten Tag im Amt