Köln | Die Stadt Köln hat heute einen offenen Brief von Oberbürgermeisterin Henriette Reker veröffentlicht. Darin bedankt sich Reker bei Helfern, aber auch für den Zuspruch, den sie erfahren habe. Sie sammle derzeit Kräfte, freue sich aber auf die neuen Aufgaben im Amt der Oberbürgermeisterin. Wann genau Sie dieses antritt, ließ sie noch offen.

Der offene Brief von Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Kölner

[Auszüge im Wortlaut, kursiv gesetzt]

„Liebe Kölnerinnen und Kölner,

ich danke Ihnen von Herzen für die vielen guten Wünsche, Blumengrüße und die vielen anderen Zeichen der Verbundenheit, die mir sehr geholfen haben, diese schwere Zeit gut zu bewältigen und frischen Mut zu schöpfen. Es war für mich überwältigend zu sehen, wie viele von Ihnen sich um mein Wohlergehen Gedanken gemacht haben und mich mit lieben Worten und im Gebet begleitet haben. Auch im Namen meines Ehemanns und meiner Familie danke ich Ihnen für ihre Anteilnahme und Ihr Mitgefühl.

Ich danke aus vollem Herzen den Menschen, die sich in höchster Gefahr schützend vor mich gestellt haben und geholfen haben, den Angreifer abzuwehren. Es ist für mich ein bedrückender Gedanke, dass dabei etliche dieser mutigen Helferinnen und Helfer selbst verletzt worden sind und um ihr Leben fürchten mussten. Ich wünsche ihnen allen eine schnelle Gesundung und den nötigen Beistand, um diese schlimmen Erlebnisse gut zu verkraften.

Ich danke auch allen Rettungskräften, den behandelnden Ärzten der Universitäts-Klinik, den Krankenschwestern und Krankenpflegern, den Ärzten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Reha-Klinik, die sich so intensiv, zugewandt und professionell um mich gekümmert haben. Ohne Sie würde es mir heute nicht wieder so gut gehen.

In den letzten Tagen hat sich mein gesundheitlicher Zustand weiter verbessert. Ich freue mich sehr darauf, mein Amt als Oberbürgermeisterin für unsere schöne Stadt und ihre liebenswerten Menschen anzutreten. Ich danke allen Kölnerinnen und Kölner, die mir bei der Wahl am 18. Oktober 2015 ihr Vertrauen ausgesprochen haben und verspreche, natürlich auch für die Menschen da zu sein, die ihr Kreuzchen an anderer Stelle gemacht haben. Danke auch an diejenigen, die mich im Wahlkampf unterstützt und an mich geglaubt haben. Nun freue ich mich auf die Herausforderungen, die vor uns liegen und schaue mit aller Kraft nach vorne.

Ich lasse mich von dem, was vorgefallen ist, nicht abschrecken. Ich bin offen für die Bürgerinnen und Bürger, ich werde auch weiter auf sie zugehen.

Bis dahin brauche ich allerdings noch etwas Zeit, um ganz gesund zu werden. Ich bitte Sie deshalb darum, mir noch etwas Ruhe und Schonung zu gewähren, damit ich meine Aufgabe dann gestärkt und mit frischen Kräften wahrnehmen kann.

Seien Sie alle herzlich gegrüßt

Ihre Henriette Reker“

Autor: Andi Goral