Köln | Mit dem integrierten Handlungskonzept „Starke Veedel  – Starkes Köln“ bewirbt sich die Stadt Köln um EU-Fördermittel für die Förderperiode 2014 bis 2020. In elf ausgewählten Programmgebieten, die beinahe deckungsgleich mit bereit bestehenden von der Stadt ausgewiesenen Sozialräumen sind, sollen Fördermaßnahmen nach dem Vorbild von „Mülheim 2020“ entwickelt und realisiert werden.

Man habe mit „Mülheim 2020“ bereits wichtige Erfahrungen gesammelt, die in den Entwurf zum Handlungskonzept eingeflossen seien, so Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters bei der heutigen Vorstellung des Konzepts. „Jetzt gehen wir damit in die Breite“, so Roters weiter. Was den Ansatz des Konzepts anbelange, so solle sich dieses nicht nur auf der fachlichen Ebene abspielen, sondern – je nach Bedarf – in den verschiedenen ausgewiesenen Sozialräumen.

Mit dem Konzept folgt die Stadt dem Projektaufruf des Landes NRW „Starke Quartiere – Starke Menschen“ mit dem Ziel der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung sowie der Prävention und nachhaltigen Entwicklung von Quartieren mit Problemlagen.

Dabei sollen die Kölner Stadtbezirke auf ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten untersucht und entsprechend gefördert werden. Im Fokus stehen zunächst die elf Programmgebiete des Projektes „Lebenswerte Veedel“, die laut Stadt über einen besonderen Handlungsbedarf im Bereich Armutsbekämpfung und Prävention verfügen.

Um die EU-Fördermöglichkeiten optimal auszunutzen, soll noch bis zum Sommer 2015 die Anerkennung des Konzepts auf Landesebene erreicht werden. Zuvor muss dieses jedoch noch bis Juni von mehreren Gremien abgesegnet werden. So unter anderem im Wirtschaftsausschuss, Verkehrssausschuss sowie den Bezirksvertretungen von Chorweiler, Ehrenfeld, Kalk, Mülheim, Nippes, Porz und Rodenkirchen, in denen sich die elf Sozialräume befinden.

Von der Bewerbung um die EU-Fördermittel erhofft man sich seitens der Verwaltung eine Summe von rund 40 Millionen Euro. Hinzu kämen bei Förderprojekten dieser Art noch 20 bis 25-prozentige Beteiligungen durch die Stadt, so Maria Kröger, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Zum Vergleich: Für das Strukturförderprogramm „Mülheim 2020“ standen insgesamt 32 Millionen Euro – inklusive städtischer Beteiligung – zur Verfügung. Das neu angestrebte Projekt, dass sich auf elf Sozialräume verteile werde daher „nicht so in die Tiefe“ gehen können wie „Mülheim 2020“ räumte Roters ein. Daher werde man im Falle einer Bewilligung priorisieren müssen. Er persönlich werde sich dafür einsetzten, dass der Stadtbezirk Chorweiler was die Entwicklung der Wohn- und Infrastruktur anbelange eine besondere Priorität erfahre.

Insgesamt entfallen für die Förderperiode 2014 bis 2020. rund 540 Millionen Euro an EU-Fördermitteln auf NRW.

Autor: Daniel Deininger | Grafik: Stadt Köln
Foto: Die schraffierten Flächen zeigen die elf im Handlungskonzept „Starke Veedel  – Starkes Köln“ ausgewiesenen Sozialräume in den Stadtbezirken (Grafik: Stadt Köln)