Köln | Die SPD Ehrenfeld wirft der Kölner CDU-Fraktion Populismus in der Debatte um einen Lärmschutz für das entstehende Bildungszentrum Ottostraße. Der Neubau sei bereits aktiv als Lärmschutz gebaut worden. Zu dem hätte Niklas Kienitz als CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung während des Architektenwettbewerbs 2008 keine Einwände zum Lärmschutz geäußert.

„Der Neubau ist bereits aktiv als Lärmschutz gebaut: Kein einziger Klassenraum ist zur Straße hin ausgerichtet. Lediglich die Flure und Versorgungsräume grenzen an die kommunale Schnellstraße K4 – und dort muss man keine Fenster öffnen“, so Andreas Pöttgen, schulpolitscher Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ehrenfeld. „Als ehemaliger Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums kann ich den Vorstoß von Herrn Kienitz nicht nachvollziehen. Wir haben im Sommer bei offenen Fenstern bestens gelernt.“, erklärt Pöttgen weiterhin.

Die Lärmschutz-Problematik an dieser viel befahrenen Straße sei laut SPD nicht neu: „Die CDU hat einfach nur den Zeitpunkt der konstruktiven Diskussion verpasst“, so Pöttgen „Der  Architektenwettbewerb fand 2008 statt, da war Herr Kienitz CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung – zum Lärmschutz hat er sich nicht geäußert.“ Gerade die weitsichtige Ansiedelung der Klassenräume in Gebäudebereichen abseits der Stadtautobahn wäre von der Wettbewerbs-Fachjury seinerzeit positiv hervorgehoben.

 
Eine tatsächlich sinnvolle Initiative gab es in der Sache schon, wie Pöttgen weiß: „Wir haben bereits vor mehreren Jahren Gespräche mit der Lärmschutzinitiative geführt. Und die Initiative hatte Erfolg: Vor dem Autobahntunnel darf jetzt nur noch Tempo 50 gefahren werden. Es gibt keine andere Straße in Köln, auf der Tempo 50 gefahren werden darf, die eine zwölf Meter hohe Lärmschutzwand hat. Wir beobachten allerdings, dass die neue Tempobegrenzung noch nicht in den Köpfen der Leute angekommen ist. Hier hilft ein Blitzer schneller und nachhaltiger als höhere Mauern. Daher raten wir: Herr Kienitz, packen Sie Ihren Populismus ein!“

„Das Geld, das uns die Pläne von Herrn Kienitz kosten, wollen wir sinnvoller ausgeben: Neuehrenfeld hinkt bei der Einrichtung von Kita-Plätzen massiv hinterher, die Plätze im Offenen Ganztag müssen ausgebaut und Spielplätze dringend saniert werden. In unseren Augen sind das sinnvollere Investitionen in die Bildung unserer Kinder“, erläutert Pöttgen.

Autor: ch