Köln | Die rechtspopulistische Bürgerbewegung „Pro Köln“ bauscht eine missglückte und geplatzte Parteiveranstaltung in einer Gaststätte in Köln-Merheim auf. Der „Pro Köln“-Vorsitzende Markus Beisicht versteigt sich in einer schriftlichen Erklärung zu Worten wie “Dieser Skandal ist ein Anschlag auf die Demokratie insgesamt in Köln”. Die Darstellung des Wirtes und der Polizei Köln von den Vorgängen in Köln-Merheim ist dagegen eine völlig andere.

Rechtspopulisten meldeten sich nicht mit „Pro Köln“ an

„Pro Köln“ wollte in einer Merheimer Gaststätte eine Versammlung abhalten, um sich für die Kommunalwahl 2014 aufzustellen. Allerdings, so der Wirt gegenüber report-k.de, hatte man sich nicht unter dem richtigen Namen Bürgerbewegung „Pro Köln“ angemeldet, sondern unter einem anderen Namen reserviert. Als er einen Tipp bekommen habe, wer hinter der Reservierung wirklich stehe, habe er die Veranstaltung abgesagt, so der Wirt. Er habe jetzt auch die Darstellungen von „Pro Köln“ zu den Vorfällen gelesen und stellte fest, dass diese so nicht richtig seien. Er sei weder verängstigt gewesen, wie „Pro Köln“ dies darstellt, noch seien er oder seine Gäste von den Gegendemonstranten belästigt worden. Er habe nachdem er erfahren habe, wer in seiner Gaststätte tagen wolle, diese Veranstaltung in seinen Räumen von sich aus sofort abgesagt.

Darstellung der Polizei stützt Aussage des Wirtes

Die Darstellung des Wirtes wird auch von den Beobachtungen der Kölner Polizei gestützt, die mit mehreren Beamten vor Ort war. Die rund 30 bis 40 Gegendemonstranten hätten sich in der Außengastronomie der Gaststätte aufgehalten und seien dort vom Wirt verköstigt worden, so die Polizei. Vereinzelt auftauchende „Pro Köln“ Aktivisten habe der Wirt des Lokals verwiesen. Zu Auseinandersetzungen sei es nicht gekommen, so die Kölner Polizei, deren Einsatz rund vier Stunden dauerte. Die Darstellung „Linksextremisten stürmen Pro-Köln-Versammlungsgaststätte“ der Rechtspopulisten, erscheint nach den Aussagen der Polizei und des Wirtes mehr als zweifelhaft. Umso unverständlicher ist es, dass „Pro Köln“ sich mit der Opposition in totalitären Regimen vergleicht, oder die Einschaltung von OSZE Beobachtern zur Kommunalwahl fordert und von einem „beängstigendem Armutszeugnis für Demokratie und Toleranz in Köln“ spricht.

Autor: ag