Köln | Das Düsseldorfer Pilotprojekts „eastwest- Interkulturelle Öffnung der Wohnungslosenhilfe“ kümmert sich um Armutsmigranten aus Südeuropa. Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zieht in den drei Jahren, in denen das Projekt schon läuft, positive Bilanz. Mit rund 160.00 Euro sollen die Migranten aus Südeuropa bei den Themen Wohnraum, Sprachkurse, Gesundheitsversorgung und Sozialberatung Unterstützung erfahren.

Das Projekt „eastwest“ ist vom NRW-Sozialministerium von Oktober 2010 bis September 2013 mit insgesamt rund 160.000 Euro aus dem Landesprogramm „Wohnungslosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ gefördert worden. Die weitere Finanzierung von „eastwest“ ist durch Drittmittel sichergestellt. Die Migranten sollen ihr Schicksal in ihre eigenen Hände nehmen, sagte Sozialminister Guntram Schneider.

Projektträger ist die Düsseldorfer Wohnungslosenhilfe-Einrichtung „fiftyfifty“. Etwa 2.000 Menschen beispielsweise aus Rumänien (60 Prozent), Polen (15 Prozent), der Slowakei (10 Prozent) und Bulgarien (4 Prozent) haben seit 2010 die „eastwest“-Sprechstunden besucht. Schwerpunkte waren neben der Wohnraumversorgung Informationsangebote über das Hilfesystem (z. B. Essensausgaben und Kleiderkammern), Aufklärung über rechtliche Bestimmungen (z. B. Schulpflicht) und medizinische Probleme, denn die Mehrzahl der Klientel ist nicht krankenversichert. Seit 2010 konnten 60 Wohnungen für Armutsmigranten akquiriert werden. Das Projekt hat dabei die Mietkaution übernommen und die Vermieter über die Lebensbedingungen der Zugewanderten informiert und so für Akzeptanz gesorgt.

Bei „fiftyfifty“ hatten sich in den vergangenen Jahren zunehmend EU-Bürger aus Südosteuropa gemeldet. Da sie keine andere Möglichkeit sahen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wollten sie das Straßenmagazin „fiftyfifty“ verkaufen. Es zeigte sich aber, dass neben Wohnungslosigkeit und fehlender Arbeitsmöglichkeit auch Unkenntnis über das deutsche Sozial- und Bildungssystem sowie Sprachdefizite hinzukamen.

Autor: nm