Köln | LIVETICKER | Es gibt eine erste Hochrechnung für die Europawahl in Köln, ebenso für die Kommunalwahl in Köln. Demnach wird die SPD mit über 29 Prozent als stärkste Fraktion in den Rat der Stadt einziehen, gefolgt von der CDU.
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Hinweise zur Berichterstattung von report-k.de:

Wir begleiten die Wahlen im Liveticker den ganzen Tag und ab 17:30 Uhr aus dem Historischen Rathaus in Köln mit Stimmen, Hochrechnungen und Analysen.

Informationen zu den Kandidaten finden sich auf unseren Wahlsonderseiten, die hier zu finden sind: Wahlen 2014. Alle Kandidaten erhielten einen Fragebogen. Die, die geantwortet haben, sind nach Parteien sortiert.
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Aktuelle Fotos und Infografiken finden Sie auch in unserer Wahlfotostrecke >

Die Ergebnisse in der Zusammenfassung zur Europawahl und Kommunalwahl 2014 in Köln

Die Bezirksvertretungen Köln

Neben dem Stadtrat wählten die Kölnerinnen und Kölner auch die Bezirksvertretungen, in unserer übersichtlichen Chartstrecke finden Sie die Sitzverteilung der Parteien in den Bezirksvertretungen Kölns. Hier geht es zu den Charts >
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Konservative Fraktion wird stärkste Kraft im EU-Parlament

Die konservative EVP um Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker wird die stärkste Fraktion im neuen EU-Parlament. Laut Hochrechnungen vom Sonntagabend kommt sie auf 211 Sitze, die Sozialdemokraten gewinnen insgesamt 193 Mandate. Auch in Deutschland bekam die Union, die der EVP im Europaparlament angehört, die meisten Stimmen, musste aber deutlich Federn lassen.

Die Zahlen für Deutschland

Laut Hochrechnung der ARD von 22 Uhr bekommen CDU und CDU in Deutschland 35,5 Prozent, die SPD 27,1 Prozent. Die Grünen bekommen 10,8, die FDP 3,3, die Linke 7,5, die AfD 7,1 und die Piraten 1,4 Prozent. Auch NPD, ÖDP, Tierschutzpartei und Freie Wähler dürfen sich in Deutschland Hoffnung auf einen Sitz im Europaparlament machen.

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Der Liveticker

Start: 11:00 Uhr | Ende: offen

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00:27 Uhr > Der Sieger: Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Köln Innenstadt

Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Köln-Innenstadt und Grüner: „Wir sind die stärkste Fraktion in der Innenstadt, dafür bin ich sehr dankbar allen Helferinnen und Helfern. Was mich besonders freut ist, dass Pro Köln wohl keinen Sitz mehr hat. Das ist ein Sieg aller Demokratinnen und Demokraten. Ich sage das auch mit einem kleinen Seitenhieb. Ich bin sehr froh darüber, dass die Strategie der SPD mich zu diskreditieren nicht gefruchtet hat und jetzt gehen wir in die Gespräche mit Respekt und mit Anstand und schauen was dabei rauskommt.“

22:58 Uhr > SPD und Grüne zu Koalitionsgesprächen in Köln

Nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen für die Sitzverteilung und der Tatsache, dass den Hochrechnungen zufolge demnächst zehn Parteien und politische Gruppierungen im Kölner Rat vertreten sein könnten, sagte Kirsten Jahn (Grüne): „ Wir reden jetzt erst einmal mit der SPD, mit der wir ja bereits in den letzten Jahren eine Koalition geführt haben. Und muss man einfach sehen, ob es reicht. Im Moment ist das Ergebnis ja noch nicht amtlich. Und man kann im Moment noch keine Ergebnisse vorwegnehmen, die Erstgespräche werden wir aber mit der SPD führen. Wir werden danach mit den demokratischen Parteien reden. Die Rechten sind für uns keine demokratischen Parteien auch eine Partei wie die AfD ist für uns eine rechte Partei. Und auch wer Bündnisse mit der AfD eingehen möchte, ist für uns kein Bündnispartner.“

Martin Börschel (SPD): „Dass der Rat jetzt nach diesen Wahlen deutlich zersplitterter ist, macht das Regieren nicht leichter. Da Köln vor großen Weichenstellungen steht, ist uns natürlich an einem stabilen Bündnis gelegen. Und genau das versuchen wir jetzt in den kommenden Tagen zu sondieren. Wir haben den demokratischen Fraktionen Gespräche angeboten, die werden wir auch führen und dann einfach schauen, was geht. Die AfD steht nicht auf unserer Gesprächsliste.“

22:20 Uhr > Weitere Stimmen zur Kommunalwahl in Köln

Susana Dos Santos Herrmann, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Stadt Köln: „Wir haben zugelegt, das ist schön. Die SPD hat in der ganzen Stadt Gas gegeben. Das ist ein wunderbares Wahlergebnis für diese Partei.“

Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer der FDP im Rat der Stadt Köln zu den ersten Hochrechnungen seiner Partei bei den Kölner Kommunalwahlen:“Wir sind mit unserem Ergebnis in Köln  besser als Bundes- und Landesdurchschnitt. Daran sieht man, dass es hier in Köln eine liberale Seele gibt. Ich selbst bin gerade hochnervös, da es im Moment noch um das fünfte Mandat für unsere Partei gibt, da ist es noch ganz knapp und dazu ist es auch noch mein Mandat. Es bleibt also noch spannend, auch was die Mehrheitsverhältnisse im Rat anbelangt.“

Ute Symanski, Spitzenkandidatin von „Deine Freunde“: „Vor allen Dingen freut es mich sehr, dass wir laut der aktuellen Hochrechnungen offenbar in mehreren Bezirksvertretungen vertreten sind, so im Bezirk Innenstadt und im Bezirk Ehrenfeld. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet, da ich dachte, dass sich dies schwieriger gestalten würde. Und wenn die Zahlen so bleiben sind wir zukünftig zu zweit und damit auch in Gruppenstärke im Rat vertreten. Somit haben wir uns verdoppelt.“

Winrich Granitzka. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln: „Ich hätte mir mehr erwartet, mehr erwünscht, weil wir in den letzten fünf Jahren endlich einmal von diesen Personalquärelen, die es früher hier immer gegeben hat und die auch in der Berichterstattung über die Kölner CDU immer im Vordergrund standen, beendet und zur politischen Sacharbeit zurückgefunden. Daher hatte ich mir auch erhofft, dass sich das auch im Wahlergebnis ausdrückt. Aber dann kommt eine neue Partei wie die AfD, die wir vorher gar nicht kannten und hat uns und sicherlich auch der FDP eine Menge Stimmen weggenommen, sodass die Hoffung, dass wir vielleicht doch ein halbes Prozent über der SPD liegen, nicht erfüllt hat. Die AfD ist sicherlich am rechten Rand stärker.  Jetzt wird man sehen müssen, was Petelkau und seine neue Mannschaft daraus machen können, was natürlich auch von anderen Parteien abhängt.“ Petelkau müsse mit diesem Ergebnis nun leben und wolle sich jetzt auf seinen Fraktionvorsitz konzentrieren, so Granitzka und weiter: „Bis jetzt sind noch alle Optionen offen. In Bezirken, wo die Kandidaten gewechselt haben, haben es diese zum Teil leider nicht geschafft, an das Ergebnis ihrer Vorgänger anzuknüpfen. Das ist schade, aber vielleicht auch natürlich auch ein Reibungsverlust am Anfang. “ Auf die Frage, welche Auswirkung das Ergebnis auf die bevorstehende OB-Wahl 2015 habe, sagte Granitzka: „Wenn es meiner Partei gelingt, eine wirklich herausragende Person aufzustellen, die dann gegen einen SPD-Kandidaten antreten wird, dann haben wir eine Chance. Es kommt dann vor allem auf Persönlichkeiten an, deshalb sagt meiner Meinung nach das heutige Ergebnis noch über die OB-Wahl noch nicht viel aus. “

Henk van Benthem (CDU): „Ich bin gerade sehr stark auf meinen Bezirk Porz fokussiert und bin schon erstaunt über diese Ergebnisse, weil dass, was wir die letzten fünf Jahre an Arbeit geleistet haben,  sich in den Zahlen widerspiegelt. Jeder stimmt nun einmal nach seinem eigenen Gusto ab, und da bin schon sehr enttäuscht.“

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21:11 Uhr > Frankreich: Front National laut Prognosen bei Europawahl vorn

Bei der Europawahl in Frankreich liegt die rechtsextreme Partei Front National (FN) Prognosen verschiedener Meinungsforschungsinstitute zufolge vorn. Demnach erhielt die Partei von Marine Le Pen 25 Prozent der Stimmen. 2009 hatte die FN nur 6,3 Prozent erreicht.
Die UMP des ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy liegt demnach bei 20,3, die Parti Socialiste des derzeitigen Präsidenten François Hollande muss wie bei den Kommunalwahlen im vergangenen März herbe Verluste hinnehmen. Sie liegt den Prognosen zufolge abgeschlagen bei 14,7 Prozent.

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20:57 Uhr > Stimmen zur Kommunalwahl in Köln

Thomas Hegenbarth, Piratenpartei: „Ja wir sind drin. Wir freuen uns. Jeder, der hier sagt, das ist ein komisches Ergebnis, irrt, das ist ein gutes Ergebnis, wir sind zufrieden. Wir sind mit zwei Ratsvertretern drin. Darauf kann man aufbauen. Wir hätten lieber den dritten Sitz errungen, weil wir dann den Fraktionsstatus gehabt hätten. Aber mit Zweien kann man auch schon was machen. Wenn ich das richtig sehe, von den vielen kleinen Parteien dürften wir eine der stärksten sein. Das stärkt auch unser Selbstbewusstsein. Wir werden auf jeden Fall mit den zwei Vertretern eine Menge piratige Arbeit machen. Wir sind keine ideologische Partei, sondern eine thematische Partei. Sogar radikal thematisch. Wenn es Schnittstellen gibt, ist es egal ob wir an der Stelle Rot-Grün unterstützen oder vielleicht eine andere Farbkonstellation, wenn wir auch bestimmt nicht mit Rechtsextremen zusammenarbeiten werden. Es ist ein Riesenerfolg, dass Pro Köln mit ein wenig Glück keine Fraktion mehr im Stadtrat hat, das wäre eine tolle Sache.“

Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, SPD, gab ein vorsichtiges und vorläufiges Statement ab. Auf die Frage, ob es Demokraten nicht freuen müsse, dass Pro Köln nicht mehr so stark im Stadtrat vertreten sei, antwortete er: „Ich glaube da klatschen ganz, ganz, viele Menschen hier in der Stadt in die Hände und man fragt sich das trotz dieser Dinge, die wir mit diesem Rechtsausleger erlebt haben, immer noch etwa 2,5 Prozent der Wähler sich dafür entschieden haben. Es ist eine deutliche Klatsche für diese Partei. Ein gutes Zeichen. Ansonsten sieht man ja, dass sich die großen Parteien stabilisiert haben. Die SPD hat zugelegt und auch die CDU konnte zulegen. Die Grünen haben leichte Einbußen hinnehmen müssen und das müssen sie analysieren. Man muss mal schauen wie sich die Zahlen weiter entwickeln. Die FDP hat sich über die fünf Prozent Hürde stabilisiert, die natürlich im Kommunalen nicht zählt.“ Auf die Frage, ob mit den vielen kleineren Parteien, die jetzt auch im Stadtrat sitzen, das Regieren schwerer werde, antwortete der OB: „Man muss natürlich vorsichtig sein und abwarten, wie die Sitzverteilung sein wird. Auch im Verhältnis der großen Parteien zueinander und dann könnte es sein, dass es auf Dauer schwieriger wird, wenn man versuchen muss, stabile Mehrheiten zu suchen. Und dass man dann auf Einzelmandatsträger angewiesen ist.“

Ralph Sterck, FDP: „Es war eines unserer Wahlziele uns vom Bundestrend abzusetzen und ein eigenes Kölner Ergebnis bekommen. Das mag jetzt hier mit fünf Prozent einigermaßen gelungen sein, aber es geht natürlich von einer geringen Basis aus. Das ist das Bundesergebnis plus zwei Prozent, da hätten wir uns eine bessere Basis gewünscht. Jetzt müssen wir schauen ob wir vier oder fünf Mandate bekommen, das wird der weitere Abend dann zeigen. Die Europawahl finde ich schade, ich hatte gehofft, dass wir da ein wenig weiter sind, vor allem weil Alexander Graf Lambsdorff ein hervorragender Kandidat gewesen ist, der einen sehr guten Wahlkampf gemacht hat. Aber anscheinend warten die Wählerinnen und Wähler noch ab, wie sich die FDP weiter entwickelt, ein dreiviertel Jahr nach der Bundestagswahl. Das verlorene Vertrauen ist noch nicht wieder da. Da müssen wir weiter dran arbeiten. Christian Lindner hat das Ziel 2017 ausgegeben, da haben wir noch zweieinhalb Jahre Zeit bis zur Bundestagswahl.“

Jörg Detjen: „Die Linke Köln hat dazu gewonnen und ist jetzt die viertstärkste Kraft im Rat der Stadt Köln. Uns freut die Wahlniederlage von Pro Köln. Mit unserer Forderung nach Einwohnerticket und humaner Flüchtlingspolitik haben wir wichtige Positionen der Menschen aufgegriffen.“ Angelika Link-Wilden ergänzte: „Wir sind eine stabile Kraft in Köln geworden, als viertstärkste Kraft in der Europa- und Kommunalwahl.“

Bernd Pettelkau, CDU Vorsitzender von Köln: „Wir haben die Briefwahlunterlagen noch nicht ausgezählt, aber es scheint so, dass wir zulegen konnten und mit zu den Gewinnern dieser Wahl gehören. Jetzt ist es natürlich die Frage wie viel können wir zulegen, wie viel die anderen Parteien. Das wird die spannende Frage des Abend sein. Da wir bei den Briefwählern immer ein wenig stärker abschneiden, haben wir die Hoffnung noch vorbeizuziehen. Dass die FDP weiter drin ist, ist gut und ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den Ausschüssen. Die AfD hat kommunalpolitisch noch überhaupt kein Programm aufgestellt, noch keine Position bezogen, wird man sehen, wie sie sich in Köln konkret verhalten werden. Ob da eine Zusammenarbeit möglich ist, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“

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20:18 Uhr > Grüne und SPD noch verhalten mit Einschätzungen

Jahn (Grüne): „Zahlen noch nicht valide genug“

Kirsten Jahn, Spitzenkandidatin der Grünen für den Rat der Stadt Köln, äußert sich nach den Hochrechnungen für die Kommunalwahl noch zögerlich. „Es ist noch zu früh, die Zahlen sind noch nicht valide genug, um konkrete Aussagen zu treffen.“ Katharina Dröge, MdB für die Grünen freut sich über das bundesweite Ergebnis ihrer Partei. „Das zweistellige Ergebnis zeigt, dass unsere Politik wieder bei den Bürgern ankommt“. Volker Beck, ebenfalls MdB für die Grünen sagte, die „Wer betrügt, der fliegt“-Wahlkampf-Taktik Merkels in den letzten Wochen sei nicht aufgegangen. Das spiegle sich an den Hochrechnungen zur Europawahl wider. Für die Diskrepanz zwischen der Wahlbeteiligung bei der Europawahl und der Kommunalwahl in Köln haben alle drei keine Erklärung.

Börschel (SPD): „Von der Wahlbeteiligung ein wenig enttäuscht“

Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Köln: „Ich bin von der Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl ein wenig enttäuscht. Man sieht daran, dass eine Kommunalwahl, bei der ein Stadtoberhaupt nicht mitgewählt wird, einfach die Wählerinnen und Wähler nicht so motiviert, an einer Wahl teilzunehmen, wie wenn die OB-Wahl stattgefunden hätte. Ich freue mich sehr, dass die Wählerinnen und Wähler „Pro Köln“ die verdiente Quittung ausgestellt haben. Eine Truppe, die über Jahre hinweg sich wirklich so um den Wählerwillen nicht kümmert und jetzt auch vor Gericht steht, hat es nicht besser verdient“. Was das Wahlergebnis anbelange, auch im Hinblick auf Mehrheiten, müsse man derzeit noch Geduld haben, so Börschel.

Tine Hørdum, Kölner Europaratskandidatin für die SPD freut sich über die gestiegene Wahlbeteiligung in Köln bei der Europawahl. „Ich würde mir noch mehr wünschen“. Vielen sei immer noch nicht bewusst, wie viel von den Europawahlen abhänge.

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19:58 Uhr > Seehofer: CSU-Ergebnis eine herbe Enttäuschung

CSU-Vorsitzender Horst Seehofer hat das Ergebnis seiner Partei bei der Europawahl als eine „herbe Enttäuschung“ bezeichnet. Die CSU erhielt ersten Prognosen zufolge rund fünf Prozent der Stimmen. Bei der Wahl im Jahr 2009 waren es noch 7,2 Prozent.
Die CDU kam demnach auf 35,6 Prozent. Obwohl es das voraussichtlich schlechteste Ergebnis der Union bei einer Europawahl ist erklärte Fraktionschef Volker Kauder in der ARD: „Wir können mit dem Ergebnis gut leben.“ Die SPD hingegen kann sich über einen starken Stimmzuwachs freuen: Die Partei erreichte Prognosen zufolge 27,2 Prozent der Stimmen, im Jahr 2009 waren es noch 20,8 Prozent.
„Wir sind wieder da“, so Parteichef Sigmar Gabriel bei der Wahlparty in der SPD-Zentrale. Bei der FDP hingegen herrschte Katerstimmung: Der stellvertretende Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki nannte die rund drei Prozent für die FDP ein „enttäuschendes Ergebnis“. Dies läge vermutlich am geringen Interesse der Wähler an der Europawahl.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt zeigte sich zufrieden mit den knapp elf Prozent für ihre Partei. Es sei zwar noch viel Arbeit nötig, man befinde sich jedoch auf dem richtigen Weg. Auch Linken-Politiker Dietmar Bartsch zeigte sich erfreut: Die Partei hat mit 7,5 Prozent der Stimmen voraussichtlich ihr bestes Ergebnis bei einer Europawahl erzielt.
„Die Linke ist eine der Siegerinnen in Europa“, so Bartsch. Die AfD feierte sich unterdessen als Gewinner. Spitzenkandidat Bernd Lucke bezeichnete seine Partei, die den Prognosen zufolge bei 6,8 Prozent der Stimmen liegt, als „neue Volkspartei“.

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18:58 Uhr > Die erste Hochrechnung für Köln für die Europawahl

Die SPD gewinnt nach dieser ersten Hochrechnung die Europawahl in Köln mit 32,3 Prozent. Damit legt die SPD im Gegensatz zu 2009 um fast 10 Prozentpunkte zu. Die CDU kommt auf 26,9 Prozent und kann damit ihr Ergebnis von 2009 fast halten. Die Grünen verlieren rund sechs Prozent und kommen demnach in Köln auf 17,3 Prozent. Am stärksten verlieren allerdings die Freien Demokraten mit 9,69 Prozent und kommen danach auf 4,4 Prozent. Die Linke gewinnt rund ein Prozent der Stimmen und kommt auf 6,6 Prozent. Die AfD, die zum ersten Mal in Köln antritt, kommt auf Anhieb auf fast 6 Prozent. Die Piraten erreichen 1,8 Prozent und Pro NRW bleibt unter einem Prozent.

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18:38 Uhr > Europawahl 2014 höhere Wahlbeteiligung in Köln

Mit 47,1 Prozent liegt die Wahlbeteiligung höher als noch 2009 bei der Europawahl. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 42,9 Prozent. Um fast acht Prozent nahm die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl in Köln ab. Statt 50 Prozent wie noch 2009 wählten nur noch 42,1 Prozent der Kölner für den Stadtrat und die Bezirksvertretungen.

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18:46 Uhr > AfD feiert sich als Gewinner – Lucke spricht von „Volkspartei“

AfD-Spitzenkandidat Bernd Lucke hat seine Partei nach dem starken Abschneiden bei der Europawahl als „neue Volkspartei“ bezeichnet. Sowohl ARD als auch ZDF prognostizieren für die AfD bei der Europawahl in Deutschland ein Ergebnis von 6,5 Prozent. Damit kann die eurokritische Partei mit etwa sechs Sitzen im Europaparlament rechnen.
Hans-Olaf Henkel, der auf Platz zwei der Kandidatenliste steht, erneuerte in der ARD sein Versprechen, dass die AfD im Europaparlament keine Koalition mit rechtsextremen Parteien eingehen werde. Laut Analyse der ARD hat die AfD allerdings im Vergleich zur Bundestagswahl kaum neue Wähler hinzugewonnen, sondern lediglich die absolute Stimmenzahl halten können – während die Wahlbeteiligung in den anderen politischen Lagern geringer war.

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18:32 Uhr > Noch bedeckte Reaktionen der Kölner Politiker im Rathaus

Im Kölner Rathaus herrscht noch eine bedeckte Stimmung. Der noch Fraktionschef Winrich Granitzka der CDU Stadtratsfraktion spricht bei den Prognosen davon, dass sie nichts Schlimmes hoffen lassen. Der Unterschied bei der Wahlbeteiligung zwischen Kommunal- und Europawahl ist allerdings schon als Thema bei der CDU angekommen. Auch bei der Linken will sich Jörg Detjen noch ein wenig Zeit für ein erstes Statement lassen. Detjen monierte die Tatsache, dass mit der AfD eine rechtspopulistische Partei bundesweit auf über sechs Prozent komme, eine neue Qualität sei. Allerdings ist die Stimmung im Spanischen Bau schon wesentlich besser, als etwa wenige Meter weiter bei der FDP. Dort steht man um die großen Bildschirme und hört sich gerade das Interview von Hans-Olaf Henkel von der AfD an. Die Stimmung ist gedrückt bei den Freien Demokraten. Aber auch hier gilt, man will sich erst äußern, wenn die Kölner Zahlen etwas klarer sind. Bei den Grünen ist die Stimmung heiter: Katharina Dröge wäre erleichtert wenn sich dieser Trend stabilisiere, da die Grünen beständige Wähler hätten, die europafreundlich seien. Die SPD ist derzeit zufrieden, sagte Jochen Ott, Parteichef der Kölner SPD, aufgrund des Zuwaches im Vergleich zur letzten Europawahl. Tine Hördum, die für die Kölner SPD antritt, wartet noch ab, denn bei den aktuell 27,5 Prozent hätte sie noch keinen Sitz im Parlament in Straßburg. Sicher wäre sie erst ab 33 Prozent mit ihrem Listenplatz in Straßburg.

Also ein erstes Stimmungsbild aus dem Kölner Rathaus, die Präsentation ist angelaufen, die ersten Bürger in der Piazzetta erschienen, die TV Sender haben ihre Lichter angeschaltet und alles wartet gespannt auf die erste Hochrechnung für Köln.

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18:20 Uhr > ARD-Prognose zur Europawahl: Union lässt deutlich nach

Laut der um 18:00 Uhr von der ARD veröffentlichten Prognose zur Europawahl in Deutschland hat die Union mit 36 Prozent das voraussichtlich schlechtestes Ergebnis bei einer Europawahl kassiert. Im Jahr 2009 hatte die Union noch 37,9 Prozent der Stimmen erreicht. Die SPD bleibt der Prognose zufolge mit 27,6 Prozent zweitstärkste Kraft, die Grünen kommen auf elf Prozent, die FDP auf nur drei Prozent, die Linke auf acht Prozent, die AfD, die zum ersten Mal im Europaparlament vertreten ist kommt demnach auf 6,5 Prozent.

Sechs kleine Parteien schaffen der Prognose zufolge nach dem Wegfall der Sperrklausel den Sprung nach Brüssel: Die Freien Wähler erreichen 1,4 Prozent, die Tierschutzpartei 1,1 Prozent und die Familienpartei 0,6 Prozent. Die ÖDP erreicht demnach 0,8 Prozent, die NPD kommt auf 0,8 Prozent. Die Piratenpartei erhält 1,3 Prozent.

Die Prognose wurde vom Meinungsforschungsinstitut Infratest-dimap durch eine Nachwahlbefragung ermittelt. Erfahrungsgemäß sind die Nachwahlbefragungen deutlich zuverlässiger als Umfragen im Vorfeld der Wahl. Offizielle Ergebnisse werden bekannt gegeben, wenn die letzten Wahllokale in Italien um 23:00 Uhr deutscher Zeit schließen.

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17: 55 Uhr > Kölner Wahlleiter Kahlen: keine größeren Zwischenfälle

Laut dem Kölner Wahlleiter, Stadtdirektor Guido Kahlen, kam es in den 800 Kölner Wahllokalen zu keinen größeren Zwischenfällen. Von den 9.308 ehrenamtlichen Wahlhelfer waren 60 erkrankt. Die beiden Busse, die ersatzweise bereitgestellt waren, falls ein Wahllokal ausfallen sollte, kamen nicht zum Einsatz. Die Wahl sei bis 17:00 Uhr sehr ruhig verlaufen, so Kahlen. Er rechnet mit einem Rückgang der Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl.

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17:34 Uhr > Die Entwicklung der Wahlbeteiligung zur Europawahl in Köln

<TABLE><TR><TD></TD><TD>Wahlbeteiligung in Prozent

</TD></TR><TR><TD>Uhrzeit

</TD><TD>2014

</TD><TD>2009

</TD></TR><TR><TD>10:00 Uhr

</TD><TD>5,8

</TD><TD>4,8

</TD></TR><TR><TD>11:00 Uhr

</TD><TD>10,7

</TD><TD>9

</TD></TR><TR><TD>12:00 Uhr

</TD><TD>16

</TD><TD>13,9

</TD></TR><TR><TD>13:00 Uhr

</TD><TD>21,7

</TD><TD>18,9

</TD></TR><TR><TD>14:00 Uhr

</TD><TD>27

</TD><TD>23,5

</TD></TR><TR><TD>15:00 Uhr

</TD><TD>32,3

</TD><TD>28,4

</TD></TR><TR><TD>16:00 Uhr

</TD><TD>37

</TD><TD>33,1

</TD></TR><TR><TD>17:00 Uhr

</TD><TD>41,8

</TD><TD>37,7

</TD></TR><TR><TD>18:00 Uhr

</TD><TD></TD><TD>42,9

</TD></TR><TR><TD> 

</TD></TR></TABLE>

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17:31 Uhr > Die Entwicklung der Wahlbeteiligung zur Kommunalwahl in Köln in der Übersicht

<TABLE><TR><TD></TD><TD>Wahlbeteiligung in Prozent

</TD></TR><TR><TD>Uhrzeit

</TD><TD>2014

</TD><TD>2009

</TD></TR><TR><TD>10:00 Uhr

</TD><TD>5,2

</TD><TD>6,5

</TD></TR><TR><TD>11:00 Uhr

</TD><TD>9,5

</TD><TD>11,6

</TD></TR><TR><TD>12:00 Uhr

</TD><TD>14,2

</TD><TD>17,6

</TD></TR><TR><TD>13:00 Uhr

</TD><TD>19,4

</TD><TD>23,3

</TD></TR><TR><TD>14:00 Uhr

</TD><TD>24,1

</TD><TD>29,1

</TD></TR><TR><TD>15:00 Uhr

</TD><TD>28,9

</TD><TD>34,2

</TD></TR><TR><TD>16:00 Uhr

</TD><TD>33,1

</TD><TD>39,3

</TD></TR><TR><TD>17:00 Uhr

</TD><TD>37,4

</TD><TD>44,8

</TD></TR><TR><TD>18:00 Uhr

</TD><TD></TD><TD>50

</TD></TR><TR><TD></TD><TD></TD><TD></TD></TR></TABLE>

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17:20 Uhr > Countdown im Briefwahlzentrum in der Halle 4 der Kölnmesse

Als pünktlich um 16 Uhr Stadtdirektor Guido Kahlen die Stimme in der riesigen Halle 4 der Kölnmesse erhob, gab es spontanen Applaus. Dort ist das Briefwahlzentrum der Stadt Köln und dort begannen schon die Vorbereitungsarbeiten für das spätere Auszählen. Die Briefumschläge der Europawahl wurden geöffnet, die eidesstattliche Versicherung geprüft und dann der blaue Briefumschlag in die Urne geworfen. Damit begann ein emsiges Treiben, denn mehr Menschen als noch 2009 hatten sich per Briefwahl beteiligt. Interessant ist auch, dass die Rücklaufquote der Europawahl höher ist, als die der Kommunalwahl. 117.810 Rückläufer bei der Europawahl von 135.186 Briefwahlanträgen. Bei der Kommunalwahl hatten 138.021 Wähler Briefwahl beantragt, aber nur 108.499 zurückgeschickt.

Stadtdirektor Kahlen führt dies darauf zurück, dass die Europawahl präsenter in den Medien war und die brennenderen Themen hatte, als die Kommunalwahl. Dazu käme die Ukrainekrise und die Rolle der EU, sowie die finanzpolitischen Themen, wie Rettungsschirme und Länder wie Portugal, die diese wieder verlassen hätten.

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17:09 Uhr > Europawahl in Deutschland: Höhere Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Bei der diesjährigen Europawahl zeichnet sich in Deutschland eine etwas höhere Wahlbeteiligung als bei der Wahl im Jahr 2009 ab. Bis 14:00 Uhr hatten dem Bundeswahlleiter zufolge 25,6 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, bei der Europawahl 2009 lag die Wahlbeteiligung bis 14:00 Uhr bei 20,2 Prozent; die Wahlbeteiligung insgesamt betrug 43,3 Prozent. Der Zwischenstand zur Wahlbeteiligung wurde auf Grundlage der Wahlbeteiligung in ausgewählten Wahllokalen für ganz Deutschland ermittelt.

Die abgegebenen Stimmen der Briefwähler wurden dabei nicht berücksichtigt.

13:15 Uhr > Weniger Interesse an der Kommunalwahl in den Wahllokalen?

Nach den neuesten Zahlen zur Wahlbeteiligung in Köln hinkt die Kommunalwahl in den Wahllokalen leicht hinter der Europawahl hinterher und vor allem auch hinter der Beteiligung im Jahr 2009. Die Landeswahlleiterin NRW spricht um 13:22 Uhr von einer mäßigen Wahlbeteiligung. In NRW seien rund 25 Prozent der Wähler bisher zur Wahl gegangen. Dabei bezieht sich die Landeswahlleiterin auf eine Stichprobe, die in den Kreisen Düren, Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Gütersloh und den kreisfreien Städten Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln und Mülheim an der Ruhr erfolgt.
Wahlbeteiligung Köln, 13:00 Uhr (ohne Briefwahl)
Europawahl 2014: 21,7 Prozent (2009: 18,9 Prozent)
Kommunalwahl 2014: 19,4 Prozent (2009: 23,3 Prozent)

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12:27 Uhr > Die Wahlbeteiligung in Köln um 12:00 Uhr

Nach Auskunft der Stadt Köln haben bis 12 Uhr 14,2 Prozent der Kölnerinnen und Kölner ihre Stimme zur Kommunalwahl abgegeben. Das sind 3,4 Prozent weniger als 2009, als um die Mittagszeit bereits 17,6 Prozent der Bürger gewählt hatten. Anders sieht das Bild aus bei der Europawahl. 16,0 Prozent haben heute bereits gewählt und damit 2,1 Prozent mehr als 2009 (13,9 Prozent). (Diese Zahlen beziehen sich auf die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen)

Die Wahlbeteiligungen bei den letzten vier Wahlen in Köln in der Übersicht:
Kommunalwahl 2009: 49,1 Prozent
Europawahl 2009: 42,9 Prozent
Landtagswahl 2012: 59,3 Prozent
Bundestagswahl 2013: 72,5 Prozent

12:14 Uhr > Wie hat Köln bei den letzten vier Wahlen gewählt

Report-k.de hat sich einmal die Zahlen angesehen, wie die Kölner bei den letzten Wahlen gewählt haben. Die letzte Kommunalwahl war in Köln im Jahr 2009, getrennt dazu auch die Europawahl, 2012 waren vorgezogene Landtagswahlen und 2013 die Wahlen zum deutschen Bundestag. Bei den großen Volksparteien zeigt sich dabei, dass die SPD vor allem auf Landesebene punkten konnte, also auch vom Bonus von Hannelore Kraft profitieren konnte, während die CDU ihr bestes Ergebnis bei der Bundestagswahl 2013 einfahren konnte. Dabei profitierten die Kölner Christdemokraten sicher vom Beliebtheitswert von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bei der letzten Europawahl im Jahr 2009 wurde allerdings die SPD nur dritte Kraft in Köln nach der CDU und den Grünen.

11:38 Uhr > Kölner Oberbürgermeister wird erst 2015 neu gewählt

Die Wahl zum Kölner Oberbürgermeister, der direkt von den Kölnerinnen und Kölnern gewählt wird, findet erst 2015 statt. Jürgen Roters will seine Amtsperiode vollständig ausfüllen.

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11:05 Uhr > Mehr Brief- und Direktwähler

Die Stadt Köln hat am Freitag die Anzahl der Wähler die Briefwahl beantragt haben, veröffentlicht.
Kommunalwahl 2014: 137.763 Anträge
Europawahl 2014: 134.912 Anträge
Integrationsrat 2014: 16.363 Anträge

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Direktwahl in den Bezirksrathäusern
Kommunalwahl 2014: 19.307 Stimmen
Europawahl 2014: 19.137 Stimmen

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Briefwahlunterlagen können auch heute am Sonntag noch bei der Wahlorganisation in der Hollweghstraße in Köln-Kalk oder im Briefwahlzentrum in der Kölner Messe abgegeben werden. Für die Kommunalwahl und Wahl zum Integrationsrat in Köln müssen die Unterlagen bis 16 Uhr, für die Europawahl in Köln bis 18:00 Uhr eingeworfen werden.

Autor: Andi Goral, dts, Daniel Deininger, Doreen Dyckerhoff