Berlin | Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hält einen Nato-Beitritt seines Landes trotz der zunehmenden Bedrohung durch Russland derzeit für nicht möglich. „Es gibt eine Perspektive für den Beitritt zur EU. Selbst wenn wir nach einem Nato-Beitritt fragen würden, wäre die Nato dafür wohl noch nicht bereit“, sagte Poroschenko der „Bild“ auf die Frage, ob es eine Perspektive für einen Nato-Beitritt seines Landes gebe. „Erst wenn wir Reformen in der Ukraine umgesetzt und die Kriterien erfüllt haben, können wir die Menschen in der Ukraine fragen, ob sie einen Nato-Beitritt wollen.“

Poroschenko will Debatte über neue Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat eine Debatte über weitere Sanktionen gegen Russland gefordert und erneut die EU um militärtechnische Hilfe gebeten. „Es ist wichtig, dass die Möglichkeit von neuen Sanktionen wieder auf dem Tisch liegt, die Sanktionen wirken. Wir wollen Russland nicht schaden, aber wir brauchen ein Instrument, damit die Unterstützung für die Separatisten aufhört und der Friedensvertrag umgesetzt werden kann“, sagte Poroschenko in einem Interview mit der „Bild“ (Montag).

„Unabhängige Organisationen wie die OSZE haben die Präsenz von russischen Truppen in der Ukraine bestätigt und wir sehen auch jetzt beim G20-Gipfel, dass die ganze Welt endlich verstanden hat, was Russland treibt. Russland ist komplett isoliert worden. Wir müssen jetzt eine Linie finden, damit Russland die Truppen abzieht und die Grenze dicht macht. Dann wäre der Konflikt innerhalb von wenigen Tagen gelöst.“ Poroschenko forderte auch erneut militärtechnische Unterstützung für die Ukraine. „Uns ist vollkommen klar, dass die EU keine Soldaten in die Ukraine schicken wird. Was wir brauchen, ist technische militärische Unterstützung. Uns helfen bereits einige Länder und ich bin zuversichtlich, dass wir hier noch mehr Unterstützung bekommen.“

Autor: dts