Kiew | aktualisiert | Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko hat das russische Militär mit einer Invasion der Ost-Ukraine begonnen. „Eine Invasion russischer Streitkräfte hat begonnen“, teilte Poroschenko am Donnerstag mit.

Er habe deshalb einen geplanten Arbeitsbesuch in der Türkei abgesagt, so der ukrainische Präsident weiter.

Zudem habe Poroschenko eine Dringlichkeitssitzung des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates einberufen, um die weiteren Schritte zu entscheiden. Kurz zuvor hatten die Separatisten in der Ost-Ukraine die Küstenstadt Nowoasowsk eingenommen und damit gedroht, auch die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol einzunehmen.

CDU-Außenpolitiker: „Russland führt Krieg gegen die Ukraine“

Der Vorsitzende der deutsch-ukrainischen Parlamentarier-Gruppe, Karl-Georg Wellmann (CDU), hat eine deutliche Reaktion des Westens auf das Vorgehen Russlands in der Ost-Ukraine gefordert und erklärt, dass Moskau einen Krieg gegen sein Nachbarland führe. „Darauf muss der Westen mit einer Erweiterung des Sanktionsregimes reagieren. Gleichzeitig muss der anstehende Nato-Gipfel geeignete Schritte zur Erhöhung der Präsenz in den östlichen Mitgliedsländern beschließen“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete „Handelsblatt-Online“.

Zudem müsse der Wunsch Finnlands und Schwedens nach einer Annäherung an die Nato „aktiv“ unterstützt werden. „Russland erweist sich als Staat, der sich nicht an europäische Normen hält und militärische Gewalt zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele anwendet“, sagte Wellmann. Darauf müsse der Westen „im Interesse der eigenen Sicherheit“ reagieren.

„Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Ohne die Lieferung von Waffen und Munition sowie regulären russischen Soldaten würde der Aufstand der Separatisten innerhalb kurzer Zeit zusammenbrechen.“ Inzwischen seien ganz offensichtlich russische Militäreinheiten in die Ukraine eingedrungen.

„Dieses ist eine offene militärische Aggression“, betonte der CDU-Politiker. „Das Ziel Russlands ist die Besetzung der Südostukraine und die Schaffung eines von Russland kontrollierten Streifens über Odessa bis Transnistrien.“ Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte Russland am Donnerstagvormittag einen Militäreinmarsch in der Ost-Ukraine vorgeworfen.

Wegen der „russischen Intervention“ habe der ukrainische Präsident einen geplanten Arbeitsbesuch in der Türkei abgesagt und zudem eine Dringlichkeitssitzung des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates einberufen, um über die nächsten Schritte zu beraten, teilte das ukrainische Präsidialamt mit.

Autor: dts
Foto: Symbolfoto