Berlin | Der Schauspieler Armin Rohde gibt in seinen Filmen lieber den Schurken als den Guten: „Es sind einfach die dankbareren Rollen“, sagte der 60-Jährige in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Diese Typen, die sich eben nicht an Regeln und Gesetze halten, sind spannender zu spielen. Den netten Nachbarsjungen habe ich nie draufgehabt, da weiß ich bis heute nicht, wie das geht.“

Für seinen Auftritt als haftentlassener Schwerverbrecher Ralf Trimborn in der Kölner „Tatort“-Folge „Dicker als Wasser“ am Sonntagabend brachte sich Rohde deshalb in die Figurenzeichnung mit ein: „Ich hatte für diese Rolle die Idee, den Trimborn mit einer penetrant guten Laune auszustatten. Es gibt diese Leute, die haben immer nur gute Laune, obwohl sie ständig Scheiße bauen. Denen kommt man nicht an die Karre. Er ist noch widerlicher dadurch, dass er bei all diesen schlimmen Sachen, die er macht, ständig diese ekelhaft gute Laune hat.“

Trotz seiner Vorliebe für Schurkenrollen spielt Rohde seit zwölf Jahren in der ZDF-Krimireihe „Nachtschicht“ den Hamburger Ermittler Erich Bo Erichsen – und will auch trotz aller Widrigkeiten bei den Dreharbeiten nicht davon lassen: „Wir drehen immer im Winter mit vielen Nachtdrehs bei Eiseskälte draußen in Hamburg. Und wenn ich dann mal wieder so einen Dreh geschafft habe, frage ich mich schon, ob ich das noch weitermachen will oder ob es zu anstrengend und bitter ist. Aber sobald ich mich einigermaßen aufgewärmt und ausgeschlafen habe, verspüre ich schon wieder Lust aufs nächste Mal.“

Autor: Andi Goral