Berlin | Die Politik hat mit Betroffenheit auf den Tod des Publizisten Roger Willemsen reagiert: „Mit Roger Willemsen verliert Deutschland viel zu früh einen seiner großen Intellektuellen und einen vielseitigen und klugen Autor“, so Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Montag.

„Roger Willemsen war ein aufmerksamer und feinsinniger politischer Beobachter, sei es auf seinen zahlreichen Reisen, die er literarisch sehr einprägsam verarbeitete, sei es in seinem einzigarten Bundestagsexperiment, von dem er uns in seinem letzten Werk `Das hohe Haus` berichtete.“ Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt würdigte Willemsen: „Als Autor, Publizist und Moderator hat er die jüngere Geschichte der Bundesrepublik aufmerksam und kritisch begleitet. Er war ein guter Beobachter und Zuhörer, ein intellektueller Kommentator.“ SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte, Roger Willemsen sei ein „brillanter Intellektueller, ein funkelnder Geist und engagierter Staatsbürger“ gewesen, „der stets wissbegierig und neugierig mit seinen vielfältigen Aktivitäten darauf abzielte, verstehen zu wollen, was die `Welt im Innersten zusammenhält`“. „Seine Stimme fehlt schon jetzt. Roger Willemsen wird auch mir persönlich als einzigartige, faszinierende Persönlichkeit unserer Zeit in bester Erinnerung bleiben“, so Gabriel. Willemsen war am Sonntag im Alter von 60 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Roger Willemsen mit 60 Jahren gestorben

Der Publizist Roger Willemsen ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Das teilte sein Verlag S. Fischer am Montag mit. Willemsen, der seit 2009 regelmäßig auf NDR Kultur zu hören war, sei „nach kurzer schwerer Krankheit gestorben“, berichtet der Norddeutsche Rundfunk.

Der ehemalige Fernsehmoderator war mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden: Bereits 1992 erhielt Willemsen den Deutschen Fernsehpreis, im Jahr darauf wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2015 erhielt der Publizist den Deutschen Hörbuchpreis für sein Werk „Das Hohe Haus. Ein Jahr im Parlament“, für das er ein Jahr lang sämtliche Sitzungen des Bundestags besuchte.

Autor: dts