Berlin | In den vergangenen fünf Jahren haben sich in Nordrhein-Westfalen 41 Polizeibeamte selbst getötet, vornehmlich mit der eigenen Dienstwaffe. Als Motiv gibt das Düsseldorfer Innenministerium 24-mal „privat“ an, in einem Fall, „dienstlich“ und in 16 Fällen „unbekannt“, berichtet die Zeitung „Welt am Sonntag“. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist alarmiert.

„Es gibt eine erschreckend hohe Zahl ungeklärter Suizide. Wir müssen die Hintergründe unbedingt aufklären, um zu erkennen, ob es berufliche Gründe hat“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende und NRW-Landeschef der GdP, Arnold Plickert, der „Welt am Sonntag“. „Es kann am höheren Stress im Alltag liegen, aber wir wissen es nicht genau.“

Der CDU-Parlamentarier im Landtag NRW, Gregor Golland, gibt sich mit der Antwort der Landesregierung nicht zufrieden und hegt einen schwerwiegenden Verdacht: „Ich glaube nicht, dass es nur in einem Fall dienstliche Gründe für eine Selbsttötung gibt und dass in so vielen Fällen die Motive unbekannt sind. Ich habe den Verdacht, dass man damit die wahren Zustände bei der Polizei verschleiern will, um sich unangenehme Fragen zu ersparen.“

Autor: dts