Berlin | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen am kommenden Montag in Warschau, die Beziehung der beiden Nachbarländer demonstrativ gewürdigt. Sie hätten auch eine symbolische Bedeutung, sagte Merkel in ihrem aktuellen Video-Podcast. 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs könne man feststellen, „was für ein intensives und gutes, freundschaftliches Verhältnis wir uns erarbeitet haben“.

Im Rahmen des Regierungstreffens werden beide Staaten ein Wasserstraßen-Abkommen schließen. Merkel räumte ein, gleichwohl sei bei den Verkehrswegen noch einiges zu tun, auch in Deutschland gebe es noch Nachholbedarf, „zum Beispiel bei den Bahnverbindungen“. Und man werde „auch nicht die Themen aussparen, die uns beschäftigen, zum Beispiel Grenzkriminalität; auch das gibt es“.

Merkel hob weiter hervor, die deutsch-stämmige Minderheit habe heute in Polen „eine sehr gute Stellung“. Sie sei durch einen Abgeordneten im Parlament vertreten, und die Minderheitenrechte seien verfassungsrechtlich verankert. Angesichts der Freizügigkeit für EU-Bürger zwischen Polen und Deutschland habe es anfangs Ängste gegeben, so Merkel.

Sie hätten sich als unbegründet erwiesen. Die Bundeskanzlerin hat zudem Zuwanderer aus Polen dazu aufgerufen, bei der Industrie- und Handelskammer einen Antrag auf Anerkennung der Berufszeugnisse zu stellen. „Man hat dann oft sehr viel bessere Berufschancen hier in Deutschland“, so Merkel.

Autor: dts
Foto: Bundeskanzlerin Angela Merkel