Brüssel | Nach Luftangriffen auf Ziele der Miliz „Islamischer Staat“ und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak hat die Türkei um ein Treffen des Nato-Rat gebeten. Am Dienstag solle der Rat zu Konsultation gemäß Artikel Vier der Atlantik-Charta zusammentreten. „Die Türkei hat unter dem Eindruck der terroristischen Angriffe der letzten Tage um das Treffen ersucht und um die Alliierten über unternommene Maßnahmen zu informieren“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Am Freitag hatte die türkische Luftwaffe Angriffe auf Ziele im Nordirak geflogen. In der Grenzregion zu Syrien, die gegenwärtig vom IS kontrolliert wird, kam es daraufhin zu Gefechten. Die PKK kündigte in Reaktion auf die Angriffe den seit 2013 geltenden Waffenstillstand auf.

Merkel ruft Türkei zu Festhalten an Friedensprozess mit Kurden auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat an die Türkei appelliert, am Friedensprozess mit den Kurden festzuhalten. Bei einem Telefonat habe Merkel dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu die Solidarität und Unterstützung Deutschlands im Kampf gegen den Terrorismus versichert, teilte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Sonntag mit. Sie habe in diesem Zusammenhang an das Gebot der Verhältnismäßigkeit bei der Durchführung notwendiger Maßnahmen erinnert.

Die Türkei hatte am Samstag mehrere Lager der als Terrororganisation eingestuften türkischen Arbeiterpartei PKK angegriffen. Die PKK kündigte daraufhin den seit 2013 geltenden Waffenstillstand auf.

Autor: dts